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Metal Factory since 1999
Manuel "Mahne" Glatter (Vocals, Guitar), Simon Mengs (Drums) und Fabian Hildebrandt (Guitar), ähem, und eben noch der Sebastian "Seppl" Töpel am Tieftöner (live), das sind Deserted Fear aus Eisenberg (Thüringen, Deutschland).
Diese sind seit 2007 aktiv und zocken straighten, leicht monotonen Death Metal durch die thüringische Landschaft, hinaus in die Welt. Nun folgt mit «Doomsday» der fünfte Longplayer mit elf Songs, nebst den Releases einer EP, drei Singles und einem Demo. Gezockt wird im Stile von Bolt Thrower, Grave, Memoriam, Asphyx, Decaying, Deathstrom, Sulphur Aeon, um ein paar soundtechnische Beispiele liefern zu dürfen. Man merkt sogleich, das Songwriting ist durchdacht, es wird nicht einfach drauflos geprügelt, nein, gediegen wird dem midtempo- wie melodiereichen Death Metal Tribut gezollt, ehrwürdig und kraftvoll. Ach ja, auf dem CD-Digipak finden sich noch zwei Tracks mehr, nämlich «Funeral Of The Earth» und «Artifacts Of The Black Rain», eine Cover-Version von In Flames, welche nach mehrmaligem Reinhören auch als musikalischer Hinweis zu «Doomsday» gehören darf. Dann sind auch Soilwork, Dark Tranquillity, At The Gates im selbem Atemzug zu nennen, zur Komplettierung wohl bemerkt. Nun, ist es nicht doch Melodic Death Metal? Jein und Nja..., obschon Deserted Fear doch auch die schnelleren Rhythmen des Death Metals inhalieren und beherzen, stehen auf der anderen Seite halt doch die teils sehr melodiösen Lines, und dies verursacht nun den Melodic Death Metal, ob gewollt oder ungewollt, das sei mal nun so dahin gestellt. Auf jeden Fall scheint Deserted Fear dieser eingeschlagene Weg gut zu bekommen, respektive zu stehen. Die beiden Gitarren riffen sich düster im Midtempo-Bereich durch die Songstrukturen hindurch, eben gepaart mit teils sehr melodiösen Soli und Lines, was beim Gesamtsound einen zusätzlichen Eindruck hinterlässt.
Der Seppl mit dem Tieftöner ist da leider nur livehaftig zu hören, somit müsst ihr Euch den Bass vorstellen, obschon, rhetorische Frage, ob der Tieftöner hier vermisst wird, denn die beiden Klampfen geben sich da schon gehörig rhythmischen Boden, ehrlich geschrieben und gesagt. Hat man den Tieftöner überhaupt aufgenommen auf «Doomsday»? Schwer zu entscheiden und zu sagen wie schreiben, doch der Schreibhaftige ist der Ansicht, dass sich die beiden Quetschbalken den notwendigen Boden geben. Hinzu kommt dann noch das variantenreiche Pattern-Drumming, mit viel Double-Bass, einigen interessanten Tom-Spielereien, vielseitigem Cymbal-Einsatz und einer klaren, satten, trockenen Snare, stets treibend nach vorne und nimmer rückwärts. Auch die gutturalen Vocals sind deutlich, tief und klar, da kommt mir bereits noch eine Band in den Sinn, nämlich Crematory, welche nebst soundtechnischem als auch gesanglichem Vergleich zur Seite steht, yep, jetzt schliesst sich der Kreis bei mir. Hoffe, der Schreiberling hat Euch nicht allzu sehr verwirrt, aber wie ihr bemerkt, bin ich voll auf dem Soundkahn, da gibt es halt noch den einen oder anderen Zusatz oder die berühmt-berüchtigte Kurskorrektur hinzu. Anspieltipps wären für diese satte Produktion Songs wie «Part Of The End», «The One Desire», «Idols Of Triumph», «Call Of Emptiness» und «Doomsday». Eine abwechslungsreiche und interessante Scheibe ist sie geworden, die «Doomsday», welche nun sowohl Melodic Death Metal Fans als auch ohne weiteres offene, gestandene Death Metaller:innen vereinen kann, darf und soll. In union we stand, hell yeah!
Poldi