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Eine Portion Deathcore gefällig? Die kanadische Truppe Despised Icon wurde 2002 in Montreal gegründet und hat bisher sechs Alben und eine EP veröffentlicht. «Déterré» ist nun die zweite EP und enthält, zur Enttäuschung der Fans, leider fast nur remasterte Songs, die aus den Anfängen der Bandgeschichte stammen.
«Warm Blooded» ist der erste. Er ist bis zum Rand mit harten, aggressiven und strafenden Sounds gefüllt. Die gutturalen Vocals entwickeln sich zu einem entsetzlich hohen Pfeifen, das ans Gegrunze, auf die Schlachtbank geführter Schweine erinnert. Mit «Bulletproof Scales» kommt ein Song daher, der den Zuhörer schneller mit schweren Fäusten auf den Kopf schlägt, als dieser ausweichen kann. Beide sind auf dem Album «The Healing Process» zu finden. «One Last Martini» vom Album «Beast» klingt dann mit seinen gewichtigen, schweren Akzenten erst einmal verträumt, was er im Vergleich zum Nachfolger «Oval Shaped Incisions» vom Werk «The Ills Of Modern Man» auch ist, denn dabei rollen die Trommeln blitzschnell und die Vocals sind abscheulich wie dreckig.
«Sever The Ties» schliesst dann die EP nach knackigen zwanzig Minuten ab, und ich konnte leider nicht heraus finden, ob es sich zumindest beim Rausschmeisser, um einen neuen Song handelt. Dieser Deathcore-Stil flirtet fast zu eng mit dem Tech-Death-Subgenre, in Bezug darauf, wie straff und chirurgisch die Band in ihrem Songwriting vorgeht. Das schlägt sich automatisch negativ auf die Wiedererkennung des Sounds nieder, was mich letztlich zur Frage bringt, was der Fan schlussendlich noch kriegt, der diesen Musikstil schon oft gehört hat? Leider nichts Neues! Despised Icon ist sicherlich ihr instrumentales Können hoch anzurechnen, aber weniger ein solides Songwriting.
Oliver H.