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Der nimmermüde, kanadische Ausnahme-Musiker DEVIN TOWNSEND hat sich schon mehrfach neu erfunden, und besitzt innerhalb seines selber erschaffenen Musik-Kosmos völlige Narrenfreiheit. Je nachdem wie er drauf ist und/oder was ihn gerade beschäftigt, haut er Alben heraus, die alles zwischen lieblich-balladesk und bombast-deathig abdecken. Letzteres Terrain hat er schon mit einigen Werken bedacht und sich dabei auch live gross inszeniert.
Dazu gehören mitunter längst geschichtsträchtige Auftritte in der Londoner Royal Albert Hall, wo Master Townsend alle Register zog und seine Fans, wie sich selber, damit überaus glücklich machte. Die komplette Musik zum neuen Studio-Album «PowerNerd» wurde in gerade mal elf Tagen geschrieben und unterstreicht einmal mehr, wie kreativ dieser Mann ist. Die Herangehensweise war diesmal aber eine andere, die Devin selber so formulierte: "Ich dachte, ich habe so viel Zeit damit verbracht, über jeden Aspekt meiner Arbeit nachzudenken - was würde passieren, wenn ich das nicht täte?"
Dem Resultat liegt schliesslich dieser ergänzende Kommentar zugrunde: "Vielleicht hätte ich dann die Möglichkeit, etwas direkter zu sagen, was ich zu tun versuche. Ich wollte wirklich sehen, ob ich einige der Mäander durchbrechen kann". Herausgekommen ist ein neues (Solo-) Werk, das insgesamt auf den Spuren des vergleichsweise "sehr ruhigen" Vorgängers «Lightwork» (2022) wandelt. Darin eingebettet ist jedoch immer die "townsend'sche DNA", heisst einerseits das für ihn typische Arrangieren seines Gesanges und andererseits die begleitenden, einzigartigen, musikalischen Eruptionen.
Bei «PowerNerd» stechen zudem Synthie-Sounds der 80er heraus und verleihen dem Ganzen noch eine spezielle Note. Wer das umfangreiche Palmarès des Canucks aus New Westminster, Vancouver kennt und liebt, hat, je nach Stimmung, eh eine breite Auswahl zur Hand. Nun kommt ein eigentlich sehr generisches Album hinzu, das die drumseitig bekannten Rasereien für einmal (ausser beim coolen Absacker «Ruby Quaker») auslässt, die Handschrift sonst aber unverkennbar weitergepflegt wird. Anspiel-Tipps sind «Ubelia», «Jainism» und «Younger Lover», letzterer Track gar mit akustischen Parts, grandios!
Rockslave