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Jürgen Walzers aus dem deutschen Kaiserlautern geht mit einer Metal-Oper DISPYRIA in die dritte Album-Runde. Mit dabei hat er diesmal eine prominente Besetzung an Sängern.
Da sind nämlich Zak Stevens (Savatage, Circle II Circle und Trans-Siberian Orchestra), Ralf Scheepers (Primal Fear) und Carsten "Lizard" Schulz. Letzteren habe ich noch gut in Erinnerung von seinem Engagement mit Domain und Evidence One. Zusammen mit fähigen Gast-Instrumentalisten schaffen diese Sänger und Jürgen Walzers tolle Lieder, die mal an Savatage, Avantasia, aber auch an Ayreon erinnern. Und wenn Carsten "Lizard" Schulz zum Schluss zwei Lieder singt, klingt das tatsächlich, als würden diese noch aus den guten alten Domain-Zeiten stammen. Das beweist somit alles Klasse, braucht zum sich richtig entfalten zu können zwar ein paar Hördurchgänge und begeistert dann mit den einzelnen Songs umso mehr. Als Gesamtwerk überzeugt «The Story Of Marion Dust» allerdings nicht. Die Spannung, die eine Erzählstimme beim einleitenden «A Girl Called Marion» aufbaut, kann nicht bis zum Schluss gehalten werden.
Absolut verwirrend und nicht nachvollziehbar ist zudem, warum Zak Stevens die ersten vier Lieder alleine singt, dann Ralf Scheepers solo ans Mikrofon gelassen wird, Stevens dann noch einmal auftaucht und das abschliessende Doppel durch Schulz performed wird. Zudem wirkt das Ende abrupt und komplett unharmonisch. Dazwischen wird man aber Ohrenzeuge von eingängiger und doch zeitweise progressiver Musik auf höchstem Niveau. Einzelne Gitarren-Soli erinnern gar an Dream Theater Gitarrist John Petrucci. Ausserdem ist die Mischung aus Musical, ruhigen, schnellen und harten Teilen absolut grandios. Umso trauriger stimmt es einen, dass das Gesamtpaket nicht schlüssig ist. Wer all die aufgezählten Bands mag, wird hier mit einem hochwertigen Szene-Album angelockt, dem zur Erreichung der Weltklasse jedoch der letzte Schliff fehlt. Gerne würde ich «The Story Of Marion Dust» deshalb zur nochmaligen Überarbeitung zurück senden. Es bräuchte einfach ein schlüssigeres Konzept und ein paar wenige Anpassungen, schade.
Roger W.