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Dieses Debüt-Album könnte noch für grosse Aufmerksamkeit sorgen. Die aus der Nähe von Frankfurt am Main stammenden Doppelbock bezeichnen ihren Musikstil als "Kneipen Rock'n'Roll" und haben damit gar nicht so unrecht.
Als Alleinstellungsmerkmal verfügen die Deutschen über ein Akkordeon, das immer wieder die Rolle der Leadgitarre übernimmt. Das passt erstaunlich gut in das Rockbandkonzept aus Schlagzeug, Bass, Gitarre und Gesang. Und es klingt, als würden die Böhsen Onkelz plötzlich Folk in ihre Musik einbauen. Der Vergleich mit den Onkelz drängt sich nur schon deshalb auf, weil die beiden Sänger über eine ähnliche Klangfarbe verfügen. Thematisch decken Doppelbock auf ihrem Erstling eine breite Palette ab. Es geht um Selbsterkenntnis- und Behauptung, Freundschaft, Sehnsucht, Gesellschaftskritik und immer wieder um den Tod. Entsprechend breit ist auch die musikalische Vielfalt. Diese reicht von Hard Rock, Rock'n'Roll, Hymnen, ruhigen und bis zu Singer Songwriter artigen Ergüssen. Bei «Wandersmann» wird aber auch etwas Polka eingebaut. Dazu kommt hier ein Text, den man auch an volkstümlichen Festen vernehmen könnte. Doppelbock präsentieren sich auf «So schön» heimatverbunden und erdig, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, dass sie braunes Gedankengut verbreiten wollen. Für ein Debüt ist es ein textlich wie musikalisch ein sehr ausgereiftes und erwachsenes Werk. Übersteht die 2004 gegründete Band die aktuelle Krise, könnten sie sich danach zum nächsten "grossen Ding" entwickeln, denn Doppelbock klingen genügend eigenständig, um in Erinnerung zu bleiben und gleichzeitig so vertraut, als würde man sie schon lange kennen.
Roger W.