Ohne genaues Ziel treibt das Klangschiff durch die unergründlichen und progressiven Weiten des Weltraums. Die ständigen Wechsel, von Raserei mit Black Metal Gekeife hin zu abgespacetem Rock, geschieht planlos. «In vielistea uitarii» ist Space-Rock mit angeschwärzten Vocals. Die erzeugte Atmosphäre, die sehr unheimlich wirkt, verschwindet aber leider sobald die Cleanvocals einsetzen. Mit einem geilen Riff startet «Descant» und besitzt einen ordentlichen Groove. Leider können sich Dordeduh nicht wirklich entscheiden, ob der Song nun hart oder zart werden soll. Ein obskures Zwischenspiel gibt es mit «Caleo magilor», das in seiner Form natürlich bestens auf dieses Album passt. Keine Ausnahme in der Kategorie spezieller Song macht «Vracide nord». So beginnt er schon mal sehr aussergewöhnlich, und man tappt im Dunkeln, wohin die Reise gehen soll. Das schnelle Umschaltspiel von besinnlichen Klängen hin zu angeschwärztem Metal wird immer und immer wieder praktiziert. Einige Ideen sind wirklich sehr gut, und wenn man diese gebündelt hätte, dann wäre der Song halb so lang, dafür doppelt so gut! Hymnisch und sehr episch geht es mit «Desferecat» weiter. Sehr ausgiebig wird in diesem Song der spacige Teil zelebriert. Den vertonten Krieg der Sterne gibt es mit «De neam vergur». Wie ein richtiger Filmsoundtrack ist dieser Song aufgebaut, und so spielt sich vor dem geistigen Auge auch schon der dazu gehörende Science Fiction Film ab. Das Ende wird mit einer Art Wahlgesang im Song «Vaznesit» intoniert, und das geht dann über zwei Minuten so! Dordeduh haben mit dem Album «Har» ein Feuerwerk an obskuren Ideen abbrennen lassen, aber um keine böse Überraschung zu erleben, sollte unbedingt, vor dem Kauf, in dieses Album hinein gehört werden!
Roolf