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Die Italiener DRACONICON wandern auch auf ihrem zweiten Album auf den Pfaden, die bereits ihre Landsleute Rhaypsody Of Fire vorgespurt haben. Das klingt nicht schlecht, packt einen aber nur zeitweise. Dabei fügen sie ihrem Symphonic Power Metal zusätzliche düstere Elemente bei, die man bei ihren Vorbildern in dieser Form nur selten vorfindet.
Gemein haben sie dagegen den Hang zu leicht progressivem Heavy Metal, der in grossen Chören und Power Metal Geballer mündet – und natürlich die Keyboard-Teppiche, welche Gitarren, Bass und Schlagzeug zum Glück nicht überkleistern. Hier klingt vieles fett produziert und trotzdem ziemlich roh. Blöd ist bloss, das nur sehr wenig hängen bleibt, und das obwohl die Musik durchaus Klasse besitzt. Wie so oft, ist hier objektiv gehört alles famos, subjektiv betrachtet lässt mich aber das Meiste auf hohem Niveau kalt. Es fehlt der letzte Funken, aus guten Liedern wirklich geniale zu kreieren. Und so reihen sich Draconicon mit ihrem zweiten Album in die Heerscharen von Bands ein, die zwar ihren grossen Vorbildern nacheifern, ihnen aber das Wasser nicht reichen können. Das ist schade, denn die Italiener wirkten beim Debüt-Album noch deutlich ambitionierter, und der grosse Wurf schien sehr nahe zu sein. «Pestilence» ist schlussendlich nicht der mögliche Durchbruch geworden, sondern wird lediglich beinharte Fans dieses Genres überzeugen. Aber das ist und bleibt eine gute Basis, um mit einem weiteren Album alles wegzufegen.
Roger W.