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Im Werbetext liest sich: «Tidal Passage» spielt in einer Welt am Rande des Zusammenbruchs und ist ein emotional tiefgreifendes Album, das die Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen angesichts einer globalen Katastrophe untersucht.
Das Debüt-Album von DROWNSHIP ist durchwegs ein mutiger Schritt für das Hamburger Quintett, das seit seiner 2021 erschienenen EP «A Dirge To A Carrion Heart» für seine Post Metal Wurzeln und sein Wachstum bekannt ist. Der Sound des Albums kombiniert schwere Riffs mit klarem, kraftvollem Gesang und erkundet die Balance zwischen Kraft und Atmosphäre sowie Momente von Zartheit und Intensität. Die Kombination aus Post Metal Einflüssen, Grunge-Untertönen und einzigartigen Gesangs-Arrangements schafft ein durchaus interessantes Klangerlebnis, das mit Isis und Cult of Luna mithalten kann, aber auch an die reichen Harmonien von Alice in Chains erinnert.
Songs wie «Where The Flood Springs» geben mit einem starken Start den Ton an und zeigen eine Kombination aus Gesangs-Stilen und starker Instrumentierung. Die Musikalität der Band ist im Allgemeinen stark, insbesondere bei Songs wie «Pacified» und «Abysmal Flower», aber die Versuche, Genres zu mischen, wirken manchmal erzwungen, insbesondere bei einem Song wie «Cradled By Fire». Aber es gibt auch einige wirklich kreative Momente, wie zum Beispiel «The Great Devouring». Ein Lied, das introspektive Parts auf verschiedene Weise beinhaltet, indem es bestimmte Elemente verwendet, die eine nachdenkliche, reflektierende oder emotionale Atmosphäre erzeugen und diese dann wiederum mit kraftvollem Noise vermischt.
Die Produktion des Albums hätte ausgewogener sein können, wobei die Gitarren und das Schlagzeug gelegentlich den Gesang überwältigen. Nichtsdestotrotz sticht der Schlusstrack «Iconoclast», bei dem Marta J. Braun als Gastsängerin mitwirkt, mit einer raffinierteren Produktion und einer Gothic-Atmosphäre hervor, die dem sich entwickelnden Sound der Band einiges an Tiefe verleiht. Die Post Metal Exploration von Drownship spiegelt ein deutliches Erwachsenwerden gegenüber der vorherigen EP wider und zeigt klares Potenzial für die weitere Entwicklung.
Obwohl «Tidal Passages» manchmal mit anspruchsvollen Arrangements zu kämpfen hat, liegt die Stärke des Albums in seiner Fähigkeit, emotional bewegende, musikalisch einprägsame Titel zu schaffen, die darauf abzielen, die Grenzen des Genres zu verschieben. Es liegt in der Fähigkeit der Band, dies zu tun, die ihren Stil gefunden hat und einen vielversprechenden Blick in ihre Zukunft als Kraft in der Post Metal Szene wirft.
Lukas R.