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Die soeben eingetippte Stilbeschreibung könnte ich noch um ein paar Genreschubladen erweitern, aber wäre das wirklich sinnvoll? Fakt ist, dass die Texaner Duel schon immer schwer einzuordnen waren, vielleicht von ihrem fest im doomigen Proto Metal verwurzelten Debüt «Fears Of The Dead» (2016) mal abgesehen.
Seitdem haben sie sich mehr und mehr von ihrem ungeschliffenen Ur-Sound entfernt, wovon auch der jüngste Longplayer zeugt. Die Gitarren mögen zwar immer wieder richtig fett braten, und selbst das eine oder andere Doom-Riff können sich die vier Herren nicht verkneifen, aber unterm Strich muss ich feststellen, dass die Band definitiv im staubtrockenen Classic Rock angekommen ist. Konnte ich vor ein paar Jahren noch Vergleiche zu Black Sabbath und Pentagram ziehen, müssen inzwischen Bands wie early KISS, UFO oder Thin Lizzy als Inspiration herhalten. Lasst euch also nicht vom kruden Cover-Motiv in die Irre leiten, die Band hat das finstere Verlies längst verlassen und befindet sich jetzt auf einem Highway mitten durch eine heisse Wüste. Das ist ja prinzipiell nicht verkehrt, denn dass sich eine Band mit der Zeit von ihrer frühen Sturm und Drang Phase entfernt, ist nichts Neues, zumal es in diesem Fall punkto Umsetzung kaum etwas zu bemängeln gibt. Aber die-hard Fans der ersten Tage werden darob ein weiteres Mal brüskiert sein und der Truppe diesmal vermutlich endgültig den Rücken kehren. Freunde des Wüstenrock und affiner Genres werden in «In Carne Persona» hingegen eine neue, kleine Perle erkennen.
Mirko B.