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Bewegten sich die Briten DUSKWOOD auf ihren voran gegangenen EPs noch in der Schnittmenge zwischen Stoner, Desert und Space Rock, sind sie nun mit ihrem ersten Langdreher endgültig in der Moderne angelangt, und darüber mag selbst das kurze, spacige Intro zum Eröffnungs-Schlag «Vagrant» nicht hinweg täuschen.
Und dieser erste Titel auf der Scheibe steht eigentlich exemplarisch für die restlichen sieben. Egal an welcher Stelle von «The Last Voyage» man einsteigt, es ergibt sich immer dasselbe Bild. Die Instrumental-Fraktion agiert absolut mächtig und tight währenddem der überaus talentierte Sänger Liam Tinsley den riffbetonten Songs mit seinem angenehm rauen Organ den letzten Feinschliff verpasst. Natürlich besinnt man sich bei der einen oder anderen Passage immer noch der Anfangstage der Band, als man dem Einfluss von Szene-Grössen wie Kyuss, Wolfmother oder Clutch noch wesentlich mehr Raum zugestand. Insgesamt aber haben wir es hier mit modern produziertem, zeitgenössischem Heavy Rock zu tun, der marginal alternative Einflüsse aus den Neunzigern zulässt, vor allem bei den Vocals. Woran es dem Album etwas mangelt, sind etwas mehr Variationen im Songwriting und der Dynamik, da sich viele der Songs bezüglich Energie-Level und insbesondere der Gesangslinien doch recht ähnlich sind. Aber die löbliche Ausnahme in Form der mächtigen Abschluss-Triplette «Skyriders», «Deathproof» und «Legacy» zeigt, dass die Band doch noch grundsätzlich dazu bereit ist, in dieser Hinsicht etwas mehr Mut an den Tag zu legen. Unter dem Strich ist dieses kleine Manko auch nur meine rein subjektive Empfindung und in Anbetracht der Gesamtqualität der Scheibe eigentlich vernachlässigbar. Der Einstand ist Duskwood mit «The Last Voyage» definitiv sehr gut gelungen.
Mirko B.