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Mit «Etemen Ænka» präsentieren uns die fünf Schotten aus Edinburgh namens Dvne ihren Zweitling als full-length Studioalbum, nebst eben noch drei releasten EP's.
Seit 2015 treiben sie es unter dem Namen Dvne, von 2013 bis 2015 waren sie bekannt unter Dune. Die Namensspielerei gecheckt? Well, somit wenden wir uns den eingespielten Noten und dem Songwriting von «Etemen Ænka» zu, auf welchem es zehn Tracks geschafft haben, die viel spielerische Abwechslung mit sich bringen. Verschrieben haben sich Dvne dem melodischen Death Metal mit progressivem Einschlag sowie den Ingredienzen aus dem Stoner- und Sludge-Bereich. Anhaltspunktmässig kommen da Acts wie Mastodon, Kylesa, Baroness, The Ocean Collective und weitere Genrekumpanen gleich in den Sinn. Nochmals, es sind Anhaltspunkte. Die, beziehungsweise der/die geneigte Zuhörer/in mag wohl noch weitere Anhaltspunkte darin erkennen, keine Frage und darf diese selbstverständlich immer hinzufügen. Das wollte der Schreiberling einfach auch mal noch betont wissen und haben, denn die Musik, egal aus welchem Genre, ist stets grenzen- und schubladenlos. Und genau so klingt «Etemen Ænka» von Dvne, denn sie scheren sich einen Deut um Klischees, was ich sehr befürworte. Die einzigen Klischees sind die Anhaltspunkte, welche gelten dürfen und sollen, um genau solche grenzenlose Spielereien etwas umschreiben zu dürfen. Dass es in atmosphärisch-melancholische Dimensionen geht, dafür sorgt auch Richard Matheson am Keyboard, jedoch niemals aufdringlich, eben genau fühlend korrekt im Spiel, einen satten, beinahe träumerischen Teppich in das Songwritingmosaik zu setzen.
Somit unterstützt er die beiden Klampfisten Victor Vycart und Dan Barter, die mit ihren melodiösen Lines, dem beinharten Riffing, den akustischen Momenten, den "Schrummel"-Attacken und den ab und an intonierten, kurzen Soli glänzen. Der Tieftöner wird von Kack Kavanagh gefüttert, mit Walking-Lines als auch satte, alternativ-rockige Lines untermalend. Zu guter Letzt noch Dudley Tait am Schlagwerk, der die Cymbals und Tombs sehr filigran einsetzt, stets progressiv-öffnend seine Drumpatterns bespielt, mal heftig rockend, mal eben auch mit Double-Bass Drum-Attacken die melodischen Death Metal Kreationen betont und aber auch dann die eher ruhigen, träumerischen Momente mit sehr feinen Paradiddles untermalt und akzentuiert. Den Gesang teilen sich die 6-Stringer Victor und Dan, denn der eine growlt sich in die Texte rein, der andere kontert mit klarer Stimmakrobatik. So wirkt dies wie eine Oper oder gar Theaterspiel, ein Duell der Stimmen, nebst den vielen Duellen an den Instrumenten von allen Beteiligten. Die Produktion ist klar sowie druckvoll ausgefallen, und ein passendes Cover-Artwork zur Mucke wurde ebenfalls sorgsam ausgewählt. Anspieltipps wären da etwa «Court Of The Matriarch», «Enûma Eliš», «Omega Server», «Mleccha» und «Satuya». Träumerisch von A bis Z.
Poldi