Die letzten Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen, wurden in zwei verschiedene Internate geschickt. Dort teilte man ihnen mit, dass von ihrem Volk niemand mehr am Leben sei und sie alles vergessen müssten, woran sie sich erinnern könnten. Sei es Sprache oder Kultur. Insgeheim blieben die beiden in der Hoffnung, ihren Zwilling irgendwo auf der Welt zu finden. Der Junge flieht aus dem Internat und begibt sich auf eine lebenslange Reise, die ihn zu seiner Schwester auf dem Sterbebett führt." Das ist die Story zum neuen, sechsten Album von Edge Of Forever, der Band um Haus- und Hof- Produzent wie auch Songwriter der Frontiers-Familie, Alessandro Del Vecchio, der hier nicht nur das Keyboard spielt, sondern auch singt.

Mit seinem kernigen und trotzdem melodischen Gesang wird er alle Melodic und Hard Rock Fans auf seine Seite ziehen. «Ritual» bewegt sich aber dank der erneuerten Band in einem erstaunlich harten Gefilde, das auch Metal-Fans aufhorchen lassen wird. Mit «Freeing My Will» lassen es die Vier gehörig krachen, aber auch «The Last One» kann mit seinem packenden Refrain überzeugen. Im Mittelpunkt steht aber die aus sieben Teilen bestehende «Ritual» Story. Diese lässt mit viel Rhythmik und interessanten Arrangements kaum was anbrennen und taucht ab und zu fast in progressive Momente ein («Taunting Souls») oder erinnert mit mehrstimmigen Gesang («Baptized In Fire») an die erfolgreichsten Momente von Savatage. «Ritual» sollte man sich definitiv anhören.
Tinu