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Metal Factory since 1999
Eine Band, die seit ihrer Gründung im Jahr 1995 immer wieder für Kontroversen sorgte, ist die deutsche Dark Metal Band EISREGEN.
Die ursprünglich aus dem Black Metal stammenden Vorgänger-Alben «Farbenfinsternis» und «Wundwasser» stehen in Deutschland auf der gefürchteten Indexliste A, die nicht nur ein Verkaufs-Verbot vorsieht, sondern auch die Aufführung vor Minderjährigen in ihrem Heimatland. Die Alben «Krebskolonie» und «Fleischfestival» schafften es immerhin auf die Indexliste B, was bedeutet, dass sie wegen der Darstellung von Unmenschlichkeit und Gewalt nicht verkauft oder nur für Erwachsene aufgeführt werden dürfen!
Nun, das spricht doch für sich! Unbeirrt der Tatsache hat die makabre Truppe bewiesen, dass sie nicht zu stoppen ist und veröffentlicht mit «Abart» ihr siebzehntes Studio-Album. Die düstere Kombination aus Tod und Modern Rock zieht sich über alle vierzehn Tracks hinweg. Vom Opener «Am Abgrund» und seiner Geschichte über die drohende Auslöschung der Menschheit, bis hin zum Rausschmeisser «Totkörperkunst», bieten M. Roth (Gesang), Markus Stock (Bass) und Yantit (Gitarren, Drums) einprägsame Melodien im Gewand von Death Rock und Gothic, sowie einer erkennbaren Industrial-Kante.
Wie vielleicht zu erraten ist, sind die Texte des Trios alle in deutscher Sprache verfasst, was den Grusel-Effekt noch merklich verstärkt, der allein schon bei der Musik aufkommt. «Ich und mein Bolzenschussgerät» oder «Lebendköder» lassen keine Zweifel aufkommen, was die Zuhörerschaft inhaltlich erwartet. «Schmutzliebe» ist wohl ihr schwerster Moment, «Dem Menschsein so fern» bringt die Bratsche wieder aufs Parkett, und «Hinterland» ist der punkigste Titel der aktuellen Platte.
Mit «Die Rückkehr der Elektro Hexe» erhält einer der grössten "Hits" der Thüringer sogar ein Upgrade. Zur Hexe gesellen sich schliesslich noch «Elektro Baba Yaga» und «1000 tote Nutten 2024», zwei weitere Bandklassiker. Ihre berüchtigte grausame Kante mit groben Black Metal Anleihen ist fast gänzlich verschwunden, aber der Eisregen ihres Namens bleibt im kalten Riffing und den makabren Texten enthalten. Ob originell oder nicht, Eisregen haben für Fans des Makabren mit «Abart» ein Album geschaffen, das seinen eigenen, reuelosen Weg geht.
Oliver H.