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Wenn bereits fertiggestellte Songs, die schon 28 Jahre auf dem Buckel haben, jetzt erstmals veröffentlicht werden, dann muss es sich um besonders gutes Songmaterial handeln.
Die Engländer von Enchantment sind mit ihrem zweiten Album «Cold Sold Embrace» tatsächlich aus der Zeit gefallen, denn sie spielen Death Doom Metal, der von Bands wie My Dying Bride und Paradise Lost ebenfalls vor drei Dekaden gespielt wurde. So geht die Reise mit «As Greed As The Eye Beholds» zurück in alte Zeiten. Geboten wird nostalgischer Death Doom Metal, wie man ihn in England früher gespielt hat. «A Swanlike Duet» beginnt sehr ruhig und haut dann mit einem massiven Riff mächtig auf den Putz. Trotz einer gewissen Härte ist immer ein Hauch von Melancholie spürbar. Mit Traurigkeit, die im Doom-Mantel eingehüllt ist, kann auch «Painting Amongst The Feathers» aufwarten und geht durchaus als romantische Halbballade durch. Mit «Of Glorious Vistas Forgot» wird dies gar noch gesteigert, und entpuppt sich anschliessend als zartbittersüsse Ballade, die mit ganz viel Melancholie glänzen kann.
«The Wake Of The Hollering Tide» ist Balsam für die geschundene Seele und ein kurzes Instrumental-Zwischenspiel zugleich. Richtig heftig startet «In A Cello-Felt Glare», und hier schälen sich die Death Metal Wurzeln von Enchantment ziemlich deutlich heraus, und die Melancholie kommt abermals nicht zu kurz! «The Beauty Of Liars» erhöht die Schlagzahl leicht, aber Enchantment stampfen weiterhin knietief im Death Doom Metal-Sumpf! Wie bei den Vorgängern wurde auch diese Chose wieder sehr geil umgesetzt! Das Licht wird schliesslich mit «One Jump Of The Sun» ausgemacht, und so wird dieses gelungene Album mit einer traurigen Halbballade beendet. Wer gerne eine Zeitreise machen möchte, erhält mit Enchantment und ihrem neuen Werk «Cold Sold Embrace» den perfekten Soundtrack dazu!
Roolf