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So eine Metal-Sause wäre eine feine und längst überfällige Sache, doch weil das Touren derzeit nicht geht, lassen sich die Künstler eben anderes einfallen. Deshalb haben sich auch Endseeker, nach «The Harvest» von 2019, schnell an neues Material gemacht.
Das Ergebnis liegt jetzt auf dem Tisch und hört auf den Namen «Mount Carcass». Ein schlankes und in sich stimmiges Album, das sogar ein bisschen Neues birgt. Das ist absolut erwähnenswert, denn die Hamburger Truppe spielt ausschliesslich schwedischen Death Metal alter Schule. So wahren Endseeker auch auf «Mount Carcass» zwar die klaren Grenzen von Groove, Tempo, zündenden Riffs und brutalen Growls, bringen aber mit stürmischen Punk-Vibes und hervorstechenden Gitarren-Leads das starre Schwedentod-Raster ins Wanken. Auch neu ist, dass sich einige der Texte auf politisches Terrain wagen. Zu dieser leichten Kurskorrektur passt das Artwork, das an Napalm Death's «Scum» erinnert und trotzdem in der Death Metal typischen Schädel-Welt verankert bleibt. Endseeker schütteln ihren Sound wieder auf hohem Niveau locker aus dem Ärmel, als wäre es ein Leichtes, eine Death Metal Hymne zu schreiben. Der traditionelle Coversong ist auch dabei, diesmal zum Thema des John Carpenter Films «Escape From New York». «Mount Carcass» ist mit neun Songs kurz und knackig und das bislang kompakteste, melodischste und schlüssigste Album der Jungs aus der Hansestadt. Trotz der zwei Songs, die eher unauffällig sind, schmälert dies die Tatsache nicht, dass «Mount Carcass» ein insgesamt hammerfettes und messerscharfes Album geworden ist. Im Oldschool-Death nach Schweden Art schwingen die Deutschen nämlich derzeit vorne mit, wenn sie nicht sogar kontinuierlich am angestaubten Thron sägen.
Oliver H.