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Enforced, die bitte nicht zu verwechseln sind mit Enforcer, sind keine ganz unbekannte Truppe mehr. Das vorliegende Album erscheint nämlich zwei Jahre nach dem Debüt «At The Walls» der seit 2017 existierenden Gruppe aus dem US-Bundesstaat Virginia.
Zumindest im Underground schlug die Platte ziemlich hohe Wellen und «Kill Grid» knüpft auf souveräne Weise an den Erstling an. Enforced spielen punkigen Thrash im Verbund mit Death- und Hardcore-Elementen und einem, für dieses Segment typisch empört bellenden Frontmann. Dabei unterstützen die passgenauen Mosh-Riffs, die mit Uptempo-Passagen variiert werden. Dementsprechend abwechslungsreich klingt das Material dann auch, auch wenn die Tracks vergleichsweise simpel zusammengeschustert sind. Was das Quintett aber vollends aus dem Haufen anderer Newcomer dieses Genres hervorhebt und letzten Endes wohl auch dem mittleren Segment entsteigen lassen dürfte, sind ihre authentisch wirkende Wut, ein Obituary würdiges Gespür für Hooks und im rüden Gesamtkontext ausgesprochen beseelte Gitarrensolos. Diesbezüglich liegen das Titelstück «Kill Grid» und die Dampfwalze «UXO» ganz weit vorne. Das Album ist ein durchwegs kurzweiliges Vergnügen, das mit unkomplizierten Death Thrash Nummern aufwartet. Über das ganze Werk gesehen, versprüht «Kill Grid» während neun Songs, ein gewisses Flair von lokalen DIY-Punkern sowie britischen Einflüssen, die von Discharge bis zu den frühen Bolt Thrower reichen. Enforced bieten ohne Umschweife New School Death Metal, ganz dem amerikanischen Zeitgeist entsprechend, der scheinbar auch dem Branchenriesen Century Media nicht entgangen ist. So nistet sich der Fünfer gemütlich irgendwo zwischen Integrity und Power Trip ein. Eine Truppe mit Zukunft!
Oliver H.