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Die Schweden ENFORCER sind so etwas wie die Retter der Metals, und wer jetzt lauft aufschreit und der Meinung ist, dass dies doch eher HammerFall seien, dann bewegen sich die beiden Bands in eine andere Richtung. Während HammerFall eher die Erben der europäischen Metal-Truppen sind, orientieren sich Enforcer hingegen am US-Markt.
So auch auf ihrem mittlerweile sechsten Studio-Album. Mit dem Opener «Unshackle Me» sind es noch immer die harten und brutalen Riffs wie die solistischen Höchstleistungen, welche die Jungs um Bandleader Olof Wikstrand auszeichnen. Dabei schreit Olof aber nicht mehr dermassen hoch, wie vielleicht noch auf den Vorgänger-Alben, was dem Ganzen einen mehr als nur sympathischen Anstrich verleiht. Okay, der Scream bei «Coming Alive» zeigt dann wieder, zu welchen "Höchstleistungen" der Schwede fähig ist. Diese schwindelerregende und ungezähmte Nummer markiert nicht nur einen gefährlichen Headbanger, sondern ist auch ein Track, der von der Wildheit einer nach wie vor jungen Truppe lebt. Im krassen Gegensatz dazu erklingt «Heartbeats» mit akustischen Gitarren-Klängen, die dann in einen harten Metal-Track übergehen.
Grandios erklingen «Demons» und das heftige «Kiss Of Death» wie auch der Titeltrack, der eine metallische Ballade ist. «At The End Of The Rainbow» und «White Lights In The USA» zeugen davon, dass das Quartett eine wilde Einheit geblieben ist, das nicht erwachsen werden will und den jugendlichen Charme wie die Unbekümmertheit eines Teenagers noch lange nicht abgelegt hat. Das hört man auch auf dem Rausschmeisser «When The Thunder Roars (Crossfire)». Wer bis anhin seine liebe Mühe mit Enforcer hatte, weil die Jungs zu stark im Untergrund verwurzelt waren und sich nicht emanzipieren wollten, sollte sich «Nostalgia» trotzdem anhören. Selten traten die Jungs dermassen fokussiert auf und hinterliessen bei mir mit den neuen Tracks so viel Freude, respektive gehen dabei wieder härter ans Werk, als noch beim Vorgänger «Zenith».
Tinu