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Vier Jahre nach dem fantastischen «Thalassic» meldet sich Finnlands Nummer Eins Folk Metal Band ENSIFERUM zurück. Im direkten Vergleich mit dem ohrwurmlastigen Vorgänger braucht «Winter Storm» etwas mehr Zeit und ist komplexer und vielschichtige sowohl in Sachen Story, wie auch der Musik. Eine wichtige Rolle übernimmt dabei auch Keyboarder Pekka Montin, dessen klarer Gesang schon auf «Thalassic» ein Gewinn war und sich hervorragend mit den harschen Vocals von Petri Lindroos ergänzt.
Lyrisch handelt das Album von einer unveröffentlichten Fantasy Story von Bassist und Sympathiebolzen Sami Hinkka: "Winter Storm Vigilantes und Fatherland erzählen in dieser langen Geschichte von zwei Fraktionen. Die Vigilantes haben Wissen erlangt, um bestimmte seltene Elemente zu nutzen, aber sie wurden rücksichtslos und gierig auf ihrer Suche nach mehr von diesem Element. Ein kleiner Stamm im Norden kämpft weiter um sein Land, das die Bürgerwehren übernehmen wollen. Diese Nordvölker werden buchstäblich bis zum letzten Mann kämpfen."
Nach einem Intro geht die Reise in die Fantasy Welt mit der Vorabsingle «Winter Storm Vigilantes» los. Ein typischer Ensiferum Kracher, der zukünftig kaum noch von der Setliste bei Live-Auftritten zu nehmen ist. Petris prägnante Stimme trifft dabei auf fette Chöre und der Klargesang von Pekka erinnert an alte Glanztaten von Falconer. «Long Cold Winter Of Sorrow And Strife» ist ein epischer, siebenminütiger Song, der etwas länger braucht, dann aber ebenfalls zündet. «Fatherland» ist dann wieder prädestiniert für die typischen Circle-Pits bei Konzerten der Finnen.
«Scars In My Heart» überrascht dann mit rein weiblichen Gesang, dargeboten von Eleine Sängerin Madeleine Liljestam. Auch nach mehreren Durchgängen finde ich den Song aber nicht mehr als solid. Aber keine Angst, denn mit «The Howl» finden Ensiferum wieder in die Spur, während «From Order To Chaos» in dieselbe Kategorie fällt wie «Long Cold Winter…», erneut wird es mächtig episch, bevor «Victorious» zum Schluss nochmals zum wilden Headbangen einlädt.
Das war es dann schon, denn neben den sieben Tracks finden sich noch drei kurze Intros. Wer Ensiferum wie ich abfeiert, wird aber definitiv nicht enttäuscht. Das Album beweist einmal mehr, dass die Nordlichter, wie kaum eine andere Band, in der Lage sind, knallharte Songs mit folkigen Elementen, fetten Chören und Melodien so zu verpacken, dass man trotzdem nicht von Weichspüler Metal reden kann. Dazu kommt eine Spielfreude, die förmlich durch die Boxen hören kann. Jetzt herrscht Vorfreude auf das "Paganfest" im Z7 im kommenden Januar, wo man zusammen mit Alestorm, Týr, Heidevolk und Elvenking die Halle garantiert zum Beben bringen wird.
Rönu