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«Timegate Anathema» ist das vierte Studio-Album der italienischen Symphonic Metal Band Eternal Silence. Eine Scheibe voller Leidenschaft, Emotionen, Power und Tiefgründigkeit – auf musikalischer, wie auch lyrischer Ebene.
Energiereiche oder sinnliche orchestrale Arrangements, ausgeprägte Gitarrensoli und unerwartete Stimmungs- und Dynamikwechsel durchziehen das Album, sodass «Timegate Anathema» durchgehend spannend bleibt. Inhaltlich wird das für unser Leben omnipräsente und doch fast nicht greifbare Konzept der Zeit zu unterschiedlichen Teilaspekten behandelt, diskutiert und hinterfragt. Das Album findet mit «The Way Of Time» einen fantastischen Einstieg. Mit viel Power und ergreifenden Melodien, dem herzerwärmenden Refrain und einer düsteren Bridge untermauern die fünf Musiker:innen ihr Talent. In «Edge Of the Dream» finden lebhafte Geigen-, beziehungsweise Streichermotive ihren Platz, und «Ancient Spirit» überzeugt mit seiner eher düsteren, dunkleren Seite. An diesem Punkt wird bereits klar, dass sich Marika Vanni und Alberto Cassinas Stimmen fantastisch ergänzen und die beiden eine abwechslungsreiche Kombination ergeben. Dieser Eindruck wird im Verlauf des Albums verstärkt, da beide immer mehr ihren Raum erhalten und einnehmen. Gelegentlich werden sie von einem Chor im Hintergrund unterstützt, was der sonst schon energetischen Musik den letzten Schliff verleiht. Bei genauem Hinhören fällt auf, wie umfangreich, komplex und detailliert ihre Musik wirklich ist. Ihre Lieder setzen sich aus überdurchschnittlich vielen Ebenen zusammen, wobei eine ausgeglichene, vielfältige Mischung entsteht, welche die besagte Energie der Musik erzeugt.
Die energetische Powerballade «Heart of Lead» lenkt das Album in eine emotionalere, sentimentale Richtung, und das ruhige, herzerwärmende «Lovely» kreiert einen stilvollen, definitiven Twist im Album. Hier kommt der wundervolle Gesang von Alberto Cassina erst richtig zur Geltung. Mit «Glide In The Air» kehren Eternal Silence wieder zu den schnelleren, treibenden Rhythmen zurück, wobei sich das Lied mit seinen Synthi-Melodien vom Album abhebt. Darauf folgen das dunklere «Rain» und das absolute Highlight «My Soul Sad Until Death». Zwei starke Symphonic Metal Knaller, welche mit progressiven Elementen, pompösen und doch harten Passagen wie fesselnden, powerreichen Refrains zu meinen persönlichen Favoriten zählen. Nach dem kurzen, mit Akustikgitarre ausgezeichneten «Firefly» lässt «Red Death Masquerade» das Album mit einem bombastischen "Grande Finale" abschliessen. Ich habe nicht viele Alben gehört, von denen ich sagen konnte, dass sie von A bis Z wortwörtlich sensationell sind. «Timegate Anathema» ist jedoch definitiv eines davon. In der immer grösser werdenden Symphonic Metal Szene nehmen Eternal Silence mit diesem Werk einen Platz weit oben ein. Ich kann es nur wärmstens empfehlen – meine Begeisterung steigt bei jedem weiteren Durchhören und erfüllt mich immer wieder mit positiver Energie, Kraft und Freude.
Sina