Mit dem vierten Album «Toxic Grace» beweisen die Jungs um Gitarrist Juan Garcia (ehemals Agen Steel, Abattoir, Terror), dass sie noch immer viel zu sagen haben im Thrash Metal. Hört man sich das im Midtempo angegliederte «Reverie» an, das von einer unglaublichen Harmonie der beiden Gitarristen Juan und Albert Gonzales lebt und dank der Rhythm-Section um Bassist Karlos Medina sowie Drummer Rob Alaniz zu einem harten Metal-Track mutiert, der keine Scheu vor Tempo-Wechseln zeigt und diesen Song letztlich mit dem Thrash-Kommando «F.A.F.O.» vergleicht, dann erkennt man schnell, was uns die Jungs zu sagen haben. Sänger Phil Flores hat nichts von seiner magischen Stimme verloren.

Hier werden Aggressivität und gekonntes Singen in einem verbunden und heben die Jungs auf ein noch höheres Level hinauf. Mit feinen, leicht modernen Einflüssen geht «Stupid On Parade» ins Rennen, abgelöst von der superben Nummer «Subjugated Souls». Allein die Gitarren-Arbeit scheint von einem anderen Stern zu stammen und lässt nach dem genialen Intro der Double-Bass-Drum von Rob sämtliche Freiheiten. Das schon fast melodische, aber sehr harte «Poetic Omen» wie auch das packende und grandiose «World Ov Rats», das mit schaurigen Zwischen-Parts ein geheimnisvolles wie unheimliches Flair erzeugt und als klasse Instrumental durchgeht, lassen die Qualität nie sinken.

Das rasante «Fear Porn» beendet eine unglaublich geile Scheibe, die sicherlich zu den besten der Thrash-Szene gehört. Vielleicht ist sie eine Spur melodischer als seine exzellenten Vorgänger «Annihilation Of Civilization» (1989) und «The Underworld» (1991), gehört aber sicher schon jetzt zu den Platten des Jahres 2024 und den besten des harten Metals! Zudem haben die Jungs einmal mehr ein unglaublich geiles Cover zustande gebracht, welches den Sakko tragenden, blinden Mann als Nebendarsteller präsentiert.
Tinu