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Aus Dänemark stammen EXELERATE, welche nach zehn Jahren ihres Bestehens endlich mit dem Debüt-Album ans Tageslicht treten. Oder anders ausgedrückt, endlich eine Band, die sich zuerst musikalisch findet und den Songs ein eigenes Gesicht verleiht, so dass man von einem Gourmet-Menü und nicht einem pampigen Fast-Food Gericht sprechen kann.
Vieles erinnert an die amerikanischen Power Metal Bands der Mitte Neunziger, als dieser Sound mehr ein Schimpfwort war, denn für Qualität bürgte. Sprich, Exelerate zelebrieren einen Sound, der durch die kräftige und wütende Stimme von Stefan Jensen geprägt ist und dank dem grossartigen Gitarrenspiel von Stefan und Mads viele positive Punkte sammeln kann. Mit der verspielt auftretenden Rhythmus-Maschine (Io und Sting), erinnert einiges auch an Forté und Oliver Magnum, die es sich nicht nehmen liessen, den Songs mit Breaks wie Tempowechsel eine eigene Duftnote zu verpassen und immer wieder eine Vollbremsung unternahmen, nachdem sie mit durchgetretenem Gaspedal auf der Überholspur losbretterten.
Hört Euch mal «Release» (Wahnsinns Gitarren- und eine unglaubliche Rhythmus-Arbeit!) oder «No Escape» an, die nicht nur an die oben genannten Bands erinnern, sondern auch an Hades (Götter-Truppe), Watchtower und Non-Fiction. Exelerate sind keine Band für leichtverdaubare Kost, sondern beweisen, dass man Musik äussert intelligent komponieren und dabei trotzdem einen roten Faden einziehen kann. Sehr interessant ist zudem, was bei einem Track wie «Spawn Of Satan» heraus kommt, der sich mit seinen sieben Minuten sich wie eine halbstündig andauernde, musikalische Offensive anhört. Mit leicht arabischem Flair (erinnert an Artillery und «Khomeniac») knallt «Children Of The Sun» aus den Boxen, während die akustischen Momente von «God Of Man» die Jungs von einer weiteren, grandiosen Seite zeigen.
Die Nuancen, welche die Tracks ans Tageslicht bringen, widerspiegeln eine Truppe, die ihre Hausaufgaben erledigt hat und sich nicht hinter Megadeth, Hades oder Helstar verstecken muss. Auch der an Anthrax erinnernde Rhythmus von «Lethal Assult» zeugt von grossem, spielerischem Flair und besticht von der ersten Sekunde an. Oh ja, es gibt sie noch..., die jungen Bands, welche mich völlig aus den Socken hauen. Aber eben, die existieren schon "einen Moment lang" und gehen erst dann mit ihrem Werk in die Öffentlichkeit, wenn es sich auch lohnt. Seien wir ehrlich, Exelerate werden die grossen Massen nicht anlocken, dafür sind sie zu komplex, aber Fans der oben angesprochenen Bands werden hier ihre vollkommene Freude daran haben!
Tinu