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Ein weiteres Urgestein aus dem grindcorerischen als auch death-metallischem Corner, ebenfalls aus dem sunny California, aus San José, U.S.A., abstammend, in Form von Matt Harvey (Vocals, Guitars), Ross Sewage (Vocals, Bass), MIke Hamilton (Drums) und Sebastian Philips (Guitars), die mit ihrem zehnten Longplayer namens «To The Dead» mit zehn Songs aufwarten und uns diese nur so deathig-grindcorerisch in unsere allerwertesten Gehirnmassen reinslammen.
Auch Exhumed existieren seit geraumer Zeit, genauer gesagt dauerte die aktive Zeit seit der Gründung im Jahre 1990 bis 2005, und danach erst wieder ab 2010 an bis zum heutigen Tage an gezählt. Daher ist deren Palmarès an Veröffentlichungen ebenfalls mit zig Releases in Form von Demos, Splits, Singles, Compilations, Livealben und EPs gepflastert, ebenfalls eine Arbeiterband, so zu sagen, wortwörlich im soundtechnisch-releasenden Sinne. Ja, die frühere grindcorerische Vergangenheit wurde gekonnt in die heutige Zeit transformiert und der Grindcore mit vielen deathigen Elementen beschmückt, so dass die Nackenmuskeln heftigst zum Schunkeln aufgemuntert werden, praktisch bei allen zehn Songs auf «To The Dead».
Doch keine Bange an alle alteingesessenen Freaks von Exhumed, die grindcorerische Geschwindigkeit wurde beibehalten, glücklicherweise, und man weiss nach wie vor sehr genau, wie man die Blasts und Grinds ansetzen muss, ohne dass diese zu langweilig und ausgelulatscht erschallen. Eine satte, druckvolle Produktion, gepaart mit einem ehrwürdigen, ruhmeshallenmässigen Cover-Artwork, was die stilistische Ergussheit in bildlicher Form klar wiedergibt, ohne zurückbleibende Zweifel. Ist es ein Festmahl, das «To The Dead» Werk? Auf jeden Fall, denn da werden keine weiteren Fragen offen gelassen, da ist einfach alles mit von der Partie, vom Entrée bis zum Desséert, äh Dessert, wohl bemerkt. Der grindcorerische Death macht kurzen Prozess, links rein, rechts raus, Kehrtwende, rechts rein, links raus, nochmalige Kehrtwende, bis sich alles hakenmässig in unseren allerwertesten Gehirnmassen festgesetzt und -gekrallt hat, für die Ewigkeit mit dem Bösen beschmutzt und zeitgleich balsamiert, so dass es Sinn macht.
Soundtechnisch gehts nun so massig à la Carcass, Repulsion, Aborted, Autopsy, Dying Fetus, Gorerotted, Impaled, Cannibal Corpse, Napalm Death, Impetigo, Mortician, General Surgery und Konsorten los. Die Drums grinden und blasten meist, heftigst und doch in kontrollierten Patterns, wandern ohne zu Zucken in die groovenden, doublebass-schwangeren Hyperspeed-Paradiddles herüber, begleitet von einer trockenen, sehr rasanten Snare mit viel Cymbal-Lärm, wenig Toms-Getrommele. Der Bass wummert mit angenehmer Wärmeverstrahlung daher, ebenfalls der Geschwindikgeit anpassend gezockt, mal linesverliebt, mal einfach nur brutal rhythmisierend. Die Gitarren riffen sich mal flagolettfiepsend, mal leicht im doomigen Grindspeed daher riffelnd, finden sich jedoch stets in modest-gepflegten, melodiösen Soli wieder, welche einen perfekten Kontrast zu den schnellen Tracks ergeben, einfach durchdachtes Soundwriting. Die Vocals gutturalisieren sich im Extrembereich, tief, growlend und grollend, brummelnd und nicht so verständlich. Macht jedoch rein gar nix, denn die Boshaftigkeit zählt, und die zielt voll in die Magengegend. Anspiel-Tipps wären da «Drained Of Color», «No Headstone Unturned», «Carbonized» und «Degusted», doch eigentlich befindet sich auf «To The Dead» alles auf Augenhöhe. Somit ein gelungener Sound für jede Mahlzeit und zu jeder Zeit.
Poldi