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Wir befinden uns in ungewissen Zeiten. Wird es regnen oder schneien, kommt die Sonne oder wird es wieder kalt? Es bleibt uns wohl nicht viel anderes übrig, als uns immer wieder aufs Neue überraschen zu lassen. So ähnlich verhält es sich mit der neuen Platte von EXOCRINE. Jeder Track besitzt ganz persönliche Nuancen, und es ist kaum vorhersehbar, was als Nächstes kommen wird.
Die Franzosen spielen, auf ihrem bereits sechsten Album seit 2013, grundsätzlich Technical Death Metal. Hinzu kommen progressive Elemente, zusammen mit Djent. Die Mixtur alleine würde schon für reichlich Abwechslung sorgen, wenn sie auf diesem hohen Level dargeboten wird. Doch dann streuen sie vereinzelte Aufnahmen hinzu, welche den Zuhörer noch mehr in den Bann das Albums ziehen. So ist zum Beispiel am Ende von «The Altar Of War» Geflüster auszumachen, nachdem ein elektronisches Intro am Anfang steht. Man bemerkt schnell, dass die Trickkiste randvoll ist. Es gäbe noch unzählige Facetten mehr, auf welche ich eingehen könnte, doch ich will Euch die Überraschung nicht verderben.
Die Stimmung wird durch eine ausserordentliche Aggression aufrecht gehalten, welche nicht zuletzt von den Djent-Einlagen getragen wird. Technical Death Metal leidet zum Teil unter dem Fluch, nicht gerade emotionsgeladen zu sein. Das ist hier überhaupt nicht der Fall. Es finden sich Passagen, welche so episch sind, dass sie einem unumgänglich in eine Kampf-Stimmung katapultieren, mit grosser Hoffnung auf den Sieg. Doch die meisten Emotionen werden durch die sanften Guitar-Soli von Sylvain Octor-Perez herüber gebracht. Es ist schwierig unter den Bergen von Death Metal eine Perle zu finden, aber «Legend» überzeugt wirklich auf ganzer Linie.
Erik N.