Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Fear Factory präsentieren im 30. Jahr des Bestehens mit «Aggression Continuum» ihr zehntes Album. Hierauf gibt der Sänger Burton C. Bell seine Abschiedsvorstellung, denn er ist bereits vor der Veröffentlichung ausgestiegen, weil es diverse Unstimmigkeiten zwischen ihm und Bandkopf Dino Cazares gegeben hatte!
Dies ist schon mal kein gutes Omen. Sci-Fi in Reinkultur liefert «Recode» zu Beginn, aber danach folgen nur noch Gewehrsalven ohne Ende. Und wie sich im weiteren Verlauf heraus stellen wird, nehmen dieses Stakkato-Geballer leider nie ein Ende. «Disruptor» ist eine wütende Abrissbirne, die mit Cleanvocals probiert zu punkten, was aber leider nicht gelingt. Und so gestaltet sich dieser Song sehr monoton. Futuristisch wird es mit dem Titeltrack «Aggression Continuum», und man fühlt sich sogleich im Krieg der Sterne. Und nicht nur dabei, sondern mittendrin! Leider ist das Hauptmerkmal auch hier gleich: Eintöniger Frontangriff! Die Clean-Vocals sind die einzige Abwechslung, wenn auch nicht gerade weltbewegend. Bei «Purity» fühlt man sich ebenso bei der jährlichen obligatorischen Schiessübung und zwar mit dem Kopf direkt neben dem Munitionsauswurf! Das unerbittliche Geknatter geht mit «Fuel Injected Suicide Machine» in die nächste Runde. Gewisse Ermüdungszustände stellen sich langsam ein, denn dieses unaufhörliche Blitzlichtgewitter von harschen Tönen ist fast nicht auszuhalten. Ein Unterschied zu seinen Vorgängern ist auch bei «Collapse» nicht erkennbar, und so wird immer und immer wieder die Karte Geballer ausgespielt. Wenn es keine Pause zwischen den einzelnen Songs gäbe, könnte man glatt meinen, dass es sich immer um den gleichen Song handelt. Auch «Manufactured Hope» reiht sich nahtlos zu seinen Vorgängern ein. Die Sirenen heulen bei «Cognitive Dissonance» auf, um dann erneut bereits Gehörtes darzubieten. Mit «Monolith» wird die Offensive für einmal ausgesetzt, und dieser Song verfügt über zwei noch nie dagewesene Dinge: Zum einen findet sich eine richtige Melodie und sogar ein Gitarrensolo wird noch spendiert! Mit Abstand der beste Song dieses Albums. Zum Schluss folgt nochmals ein über sieben Minuten andauernder Fronten-Krieg bei «End Of Line». Die einzige Devise kann jetzt nur noch heissen: Die stroboskopartige Sound-Apokalypse ohne epileptischen Anfall durchzustehen! Ich bin eigentlich ein Fan von Fear Factory und das von Beginn an, aber mit «Aggression Continuum» können sie mich diesmal leider überhaupt nicht überzeugen!
Roolf