Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Diese Kreation dürfte zu einem sehr speziellen Juwel in der Plattensammlung werden. Mit einer verträumten, klassischen Violine, welche sich mühelos mit den elektrischen Instrumenten und dem Schlagzeug messen kann und sie sogar dominiert, erhalten wir eine eher frische Darbietung des Black Metal.
Das Folkige ist dabei sehr bewusst und etwas minim dosiert. Das Debüt-Album der Band aus Oregon hat es in sich und präsentiert musikalisches Talent, welches einen grossen Bekanntheitsgrad verdient. Etwas grosse Worte? Nö. Von A bis Z überzeugend, atmosphärisch und entspannend präsentiert sich der (leider) nur 40-minütige Longplayer. Man hört überaus deutlich, dass sehr viel Energie und Liebe investiert wurden. Keines der Bandmitglieder ist wirklich bekannt, es waren bisher alles kleinere Projekte, wie es scheint. Hoffentlich bleibt es diesmal nicht nur bei einem einzigen Album, denn die Musik, welche sie uns anbieten, könnte man beinahe als zauberhaft bezeichnen. Dieser Begriff passt eher weniger mit Black Metal zusammen, daher solltet Ihr Euch persönlich davon überzeugen lassen.
Bei mir kommt «The Intimate Earth» ganz klar auf die Favoritenliste des Jahres wie auch zu den Lieblings-Debüts der letzten paar Jahre, und wenn Konzerte hoffentlich bald wieder Bestandteil unseres Alltags sein werden, hoffe ich auch auf eine Tour in Europa, denn dieses Spektakel würde ich meinen Ohren gerne mit ein paar Dezibel mehr gönnen. Die Stimmung ist angenehm düster, wie es sich im Black Metal gehört, und die eingangs erwähnte Violine verleiht dem Gesamtbild Kraft. Die sieben Jahre Arbeit am Album (wenn man Moss Of Midnight (die "Vorgängerband") dazu zählt, haben sich echt gelohnt. Tiffany Holliday ersetzt mit ihrem Streichinstrument quasi die Leadgitarre und gibt den Ton an. Die Gitarre scheint nur Beigemüse zu sein. Für mich persönlich eine willkommene und höchst interessante Neuheit. Vielleicht muss ich meine eigene alte Geige mal wieder auspacken. Relaxter und beinahe sanfter Sound, welcher in den richtigen Momenten hart sein kann, muss doch einfach gut sein. Zurücklehnen und geniessen ist angesagt. Für "Blackened Folk Metal", wie man diese Richtung nennen könnte, aber auch generell ist diese Scheibe etwas sehr Ungewöhnliches – im besten Sinne des Wortes.
Mona