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Einen durchaus virtuosen Symphonic Power Metal präsentieren uns die Briten Fellowship auf ihrem Debüt-Album «The Saberlight Chronicles». Sie wandeln dabei auf den Pfaden ihrer Landsleute von DragonForce, bauen aber auch italienische und skandinavische Einflüsse ein.
Fellowship tun dies dabei auf einem hohen Niveau. Trotzdem schaffen sie es nicht, die Spannung über die Gesamtlänge von 63 Minuten, heisst über zwölf Lieder aufrecht zu erhalten. Obwohl die Briten sich hier sichtlich um Abwechslung bemühen und die Lieder aus dem Album-Kontext heraus gerissen, sprich einzeln, durchaus überzeugen können. Auf die Dauer wird es, trotz aller Klasse, jedoch zu viel. Hier wäre weniger wohl mehr gewesen, zumal auch Sänger Matthew Corry allzu hohe Töne zwar vermeidet, aber der Hörerschaft dennoch nur selten wirklich Gefühle zu transportieren vermag. Oder mit anderen Worten: Trotz hoher Ambitionen plätschern er und seine Mitstreiter zu oft ohne sichtbares Ziel durch die Musiklandschaft. Das ist schade, denn das Ganze ist an sich doch sehr melodiebetont.
Als betont negatives Beispiel muss das 9-minütige «Avalon» hinhalten, dem schlicht die Höhepunkte fehlen. Wenn die Ohren aber zu Beginn der CD noch frisch sind, kann ein Happy Metal Song wie «Until The Fires Die» durchaus für gute Stimmung sorgen. Dasselbe gilt für das lockerflockige, fast schon hardrockige «Atlas», während das dritte Lied «Glory Days» bereits erste Schwächen zeigt. Diese werden mit «Oak And Ash» nochmals aufgefangen, weil hier auf charmante Art bei DragonForce abgekupfert wird. Unter dem Strich bleibt ein gutes Symphonic Power Metal Erstwerk, das für ein erstes Aufhorchen sorgt, aber trotz gutem Songwriting noch Luft nach oben zeigt. Genre-Fans dürfen gerne ein Ohr riskieren, während der Rest besser abwartet, in welche Richtung sich die Kompositionen der Briten künftig noch hin entwickeln werden.
Roger W.