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FERAL, eine von Schwedens Top Death Metal Höllenhunden-Combos, haben mit «To Usurp The Thrones» ein neues, fauliges Stück Fleisch produziert, das sie mit voller Wucht den wartenden Geiern vor die Füsse schleudern. Ohne gross Zeit zu verschwenden wird die Kreissäge angeworfen, und dabei nehmen verheerende wie schwere Riffs die Zügel in die Hand.
Zu Beginn des Songs «To Drain The World Of Light» herrscht für einen kurzen Moment eine unheimliche Stimmung. Ein gewisses Gefühl von Wehmut kommt auf, bis ein Aufprall der totalen Zerstörung alles wegschlägt. «To Usurp The Thrones» wird gelegentlich von Geschwindigkeits-Ausbrüchen durchzogen, aber es überwiegt eine Kombination aus sperrigen Rhythmen und obskuren Leads, die den Zuhörer weiter in die feurigen Tiefen des todbringenden Wahnsinns ziehen. Das Ziel des Fünfers wird schnell ersichtlich – die eingängige Präsentation von sowohl erstklassigem, als auch klassischem Oldschool Death Metal.
Groovende Hooks spielen dabei ebenfalls eine Rolle, die die Gesamt-Qualität der Arrangements und des Songwritings ergänzen. Alles zusammen erzwingt definitiv ein wütendes Headbanging und wirft einen in die üblen Gefilde der Death Metal Hölle. Ich bin mir nicht sicher, ob der Ausdruck "knorrig" noch verwendet wird, aber «To Usurp The Thrones» ist eine knorrig klingende Platte. Was an Ferals Sound zudem toll ist, dass er noch intensiver rumpelt, wenn das Ganze ein wenig verlangsamt wird. «The Devouring Storm» ist so ein klobiges Kraftpaket, hinter dem sich eine überraschend abwechslungsreiche Gitarren-Arbeit verbirgt.
Es findet sich Groove, fast grindeskes Geballer und ein Level an Songwriting, das man nur nach Jahren der Verfeinerung seines Handwerks erreicht. Die elf Songs sind eine klassische HM2-Verehrung mit gurgelndem Gebrüll und ungebremster Brutalität. Als spirituelle Nachfolger legendärer Bands ihres Heimatlandes gibt es nur wenige, die wirklich die Authentizität der grossen aus dem Sweden Death Segment heraufbeschwören können. Feral gelingt dies aber mit Leichtigkeit. «To Usurp The Thrones» ist eine der unterhaltsamsten und "play again" Platten des Jahres!
Oliver H.