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Von den Grossen, die uns seinerzeit «Hey Man, Nice Shot» beschert haben, kommt ein neues Album heraus, das beweist, dass FILTER nicht nur ein Name der Neunziger ist.
«The Algorithm» ist ihr erstes Album seit sieben Jahren. Es zeichnet sich durch eine reichhaltige technische Note, sowohl zeitgenössischen als auch Grunge-artigen Sensibilitäten aus, die zu diesem besonderen Moment in der Musik passen. Der Albumname bringt tatsächlich den Kern der Scheibe zum Ausdruck, eine komplexe, fast mathematische Herangehensweise an Musik, fortschrittlicher und straffer als die jüngsten und vergangenen Filter-Unternehmungen. Anstelle der üblichen Mixologie aus laut-leise-laut-Klangwechseln, bleibt «The Algorithm» durchweg ziemlich konsequent heavy-heaver-heavy, aber nicht ohne Nuancen. Dieses Werk erinnert an Essenzen von Richard Patricks instrumentalen Nine Inch Nails Wurzeln und Tools innovativer Rhythmus-Gruppe, ohne zu tief in Industrialismus oder Progressivismus einzutauchen.
Die elf Songs bleiben eng umhüllt und im harten Alternative Rock verbunden, jedoch nicht kurzsichtig und völlig genregebunden. Sie enthalten überraschende Elemente mit einigen, schockierenden klassischen Rock-Anleihen. So wirken «Summer Child» und «Burn Out The Sun» als perfekter Soundtrack der heutigen Zeit. Den Spagat zwischen hart und weich, süss und unheimlich, sexy und zurückhaltend zu meistern, ist ein Talent, das oft nicht erlernt werden kann. Mit Mastermind und natürlichem Innovator Patrick am Steuer scheint dieses Gleichgewicht wahrscheinlicher zu sein, als nicht. Wer also auf der Suche nach harter, aber meisterhafter Musik ist, ist hier genau richtig. Was Filter so erfolgreich macht, ist, dass sie Pioniere darin sind, zu verstehen, dem Schweren auch einen hämmernden Puls und eine Neigung zur Emotionalität zu verleihen.
Oliver H.