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New Jersey - nein nicht Bon Jovi - sondern das Jahr 2008 und Jersey City, als Fit For An Autopsy aus den Gezeiten des Undergrounds die Welt als Licht anpeilten, äh, das Licht der Welt erblickten, und seither mit viel corerischem Death, beziehungsweise deathigem Core den Weg der Freiheit in die Düfte des Universums durchpflügten.
Nun, aktuell sind Fit For An Autopsy mit Joe Badolato (Vocals), Will Putney (Guitars), Patrick Sheridan (Guitars), Tim Howly (Guitars), Peter 'Blue' Spinazola (Bass) und Josean Orta (Drums) die Werkself und präsentieren mit «Oh What The Future Holds» das neue Machwerk mit zehn Tracks, welche teils sehr melodiös, aber auch schwer und eher deahtcorig als deathmetallisch daher reiten und sich mit dem fünften Machwerk der universellen Düfte des Deathcore behaupten können. Machwerktechnisch ist rein gar nichts zu bemängeln, das Album soll irgendwie als Ganzes, als Konzept angehört werden, denn dabei bleibt mehr vom variantenreichen Songwriting als bloss einzelne Tracks hängen. Es ist alles toll gefrickelt intoniert, doch dem Schreiberling bleibt davon einfach nichts übrig, von den einzelnen Tracks, obschon in den erwähnenswerten Songs der eine oder andere Track von mir genannt wird, keine Angstscheisserchen sein, bitte..., danke. Die tiefergestimmten drei Klampfen - da nimmt die Chose einen Bezug auf die jungfräulichen Eisernen, aber nur da - besitzen als 7- und 8-Saiter halt schon ein individuelles Markenzeichen.
Na, wie erschallen nun Fit For An Autopsy denn nun? Well, was soll ich da töggeln, wie eben Fit For An Autopsy, mit Anleihen zu Through The Eyes Of The Dead, Burnt By The Sun, Deadwater Drowning, Forgetting Tomorrow, Nothing Left To Mourn, Signed With Hate oder Shattered Realm. Daneben finden halt auch die sehr melodiösen, technischen, progressiven Soli Anklang, die dann wiederum mal etwas metallischer, dann wieder etwas coriger daher reiten. Den besagten Death Metal gilt es fundiert zu suchen, elementar eher selten, eindeutig mehr im Deathcore, Mathcore und crossoverischem Thrash, auch wenn ab und an geblastet wird, so sind doch die Tracks eher im groovigen Midtempo anzusiedeln, als irgendwie im hyperschnellen Death. Nun, die drei Gitarren erwirken eine Urkraft, und nein, es sind nicht eine oder zwei Gitarren zu viel, und dennoch hört man alle drei Klampfen riffmässig hervorragend heraus. Da wird melodisiert, gerifft und soliert zugleich. Kann man ja, die drei Quetschbalken gibt es und sind vorhanden, ergo warum nicht auch konsequent nutzen. Dennoch hätte ich mir da noch einen Zacken mehr Urkraft gewünscht, und der Bassist rutscht hier leider etwas in den Hintergrund. Dennoch ist dieser heraus zu hören, vor allem wenn man gitarrentechnisch einen hymnenhaften Teppich legt, so kommt der Tieftöner auch zur Geltung, auch wenn er sich auf solodesken Pfaden bewegt.
Die Drums wirbeln gehörig, mal blastend, mal double-bassend, stets groovig und im Midtempo gehalten, gepaart mit einer straighten Snare und viel wirbelndem Toms- und Cymbals-Spiel, eröffnet jedoch dem Songwriting und den Songs das nötige Odem und auch die Abwechslung. Der Gesang ist tief, leicht guttural angekratzt, doch meist crossoverisch geshoutet und gescreamed, stets verständlich und bösartig vorgetragen. Die Produktion ist glasklar, vielleicht etwas zu klar gestaltet, messerscharf und mässig druckvoll wie hierbei vielleicht etwas zu zögerlich gestaltet. Das Cover-Artwork glänzt als sehr gelungenes Paint-Work. So, hier nun die ausgewählten Tracks, welche anzutesten wären, nämlich «In Shadows», «Collateral Damage», «A Higher Level Of Hate» und «Far From Heaven». «Oh What The Future Holds» sit ein sehr gelungenes, leicht technisch-progressiv-gefrickeltes Deathcore-Scheibchen, mit einem 30%-Ansatz Death Metal, deshalb Deathcore, eindeutig, auch wenn dem Schreiberling jetzt ein gewisser Ärger ins Haus steht. Kack drauf, piss darüber und gut ist es, denn aktuell bin ich bereits geboren und ready für meine Dampfwalze mit Schmackes.
Poldi