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Nach dem Schwedentod schielen die Fans oft an die Ostküste New Yorks, wenn es um frischen Sound der derben Art geht. Bands wie Suffocation oder Dying Fetus stehen dafür gerne Pate.
Fleshgore stammen zwar nicht aus den USA, werden aber "für Fans von…" im Promo-Material angekündigt. Na, wenn das mal bloss nicht zu hochgegriffen ist. Keinesfalls! Die Ukrainer Fleshgore treiben seit 2000 ihr Unwesen, haben bereits fünf Longplayer veröffentlicht und es sogar geschafft, mit mehreren Besetzungswechseln, ein sechstes Album heraus zu bringen. «Carnival Of Flesh» heisst das Teil und ist ein Killer! «Carnival Of Flesh» ist NYDM pur. Die Platte brettert mit so vielen gottverdammten Grooves und Slams, dass sogar hartgesottenen Profis die Hand schmerzen würde. Buchstäblich jeder Song auf diesem Album trägt eine Art Dying Fetus- oder Suffocation-artiges Stampfen in sich.
Das Album knallt ab dem Opener «Distorted Lights», groovt massiv beim Titeltrack, walzt mörderisch unter «Inhuman Existence» oder findet sich in einer harmonischen Verwüstung bei «Buried Truth» wieder. Die Scheibe läuft mehr als rund, und erst wenn man nach dem Rausschmeisser «Ad Astra» gegen die Wand knallt, bemerkt man die plötzliche Stille, die einen wieder umgibt. All dies wird mit einem schönen, messerscharfen Gitarrensound und Gesang des italienischen Sängers Michele Borniotto wiedergegeben, der tiefe Growls und hohe Shouts mit Souveränität meistert. «Carnival Of Flesh» könnte durchaus eine dieser Platten sein, wegen der man rückwirkend eine ganze Diskografie einer Band kauft. Es ist auch eines jener Alben, die in Wahrheit besser klingen, als es im Promo-Sheet angekündigt wurde. Und das muss man wirklich erst einmal hinbekommen, denn Papier ist ja bekanntlich geduldig.
Oliver H.