Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Dieses Prog-Metal-Projekt braucht Zeit, um die beim Hörer zu zünden – und das trotz hochwertiger Besetzung. Keyboarder Ivan Jacquin hat Sänger wie zum Beispiel Zack Stevens (Circle II Circle, Savatage), Andy Kuntz (Vanden Plas) oder Tom Englund (Evergrey) zusammengeführt, um seine musikalischen Visionen umzusetzen.
Dazu kommt eine Herrschaft von Instrumentalisten, wobei vor allem der Name Mike LePont (Symphony X) bekannt ist. Toll hier ist, dass die Harfen und Streicher nicht ab Band kommen, sondern von grossartigen Musikern eingespielt wurden. Zusammen haben sie ein vielfältiges Werk geschaffen, das Heavy Metal, Folk, Klassik, Symphonic Metal und Prog miteinander verbindet. Anders, als es der Titel vielleicht vermuten lässt, wird hier nicht die Geschichte von Jesus vertont. Erzählt wird, wie ein armer jüdischer Mann von Jesus zur Unsterblichkeit verflucht wird. Der Protagonist begibt sich nun auf eine Zeitreise, in der er unter anderem Wikinger, Christoph Kolumbus oder Nostradamus begegnet. Das Konzept wirkt für mich auf den ersten Blick etwas wirr. Aber was soll's. Es lässt dem Komponist zumindest maximale Freiheit, was die musikalische Ausrichtung angeht. Und diese nutzt er voll aus. Oft endet das aber in ruhigeren Liedern, bei denen ich mir etwas mehr Kraft wünsche. Schade auch, dass die jeweiligen Sänger nur kurz für ein oder zwei Lieder auftauchen und dann nicht mehr zu hören sind. Hier wünschte ich mir eine grössere Konstante, die das Album etwas mehr zusammen halten würde. Lustigerweise klingt das von Thomas Englund gesungene «Mysteries To Come» wie eine Mischung aus Trans-Siberian Orchestra und Rage feat. Lingua Mortis. Es gehört zu den vielen guten Liedern, die dieses Werk zu etwas Besonderes machen. Das mit eine der weiblichen Stimme zu sehr piepst und daher Widerstreben auslöst, sei nur am Rande erwähnt, da die Dame bald schon nicht mehr zu hören ist. Ivan Jacquin wandelt hier durchaus auf den Pfaden von Ayreon und Avantasia, verpasst aber knapp deren Niveau. Wer diesem Werk aber mehrere Chancen gibt, merkt immer mehr, was der Erschaffer damit eigentlich aussagen wollte. Wer die Musik der erwähnten Sänger und Bands mag, der wird wohl auch an diesem Werk Freude habe. Ich selber schwanke zwischen reinem Respekt und Hochachtung her. Eine faire Bewertung liegt deshalb wohl zwischen 7.5 von 9 Punkten. Also belassen wir es bei 8.5.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10