Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Sollte man Bock haben, von einer Wand aus wütenden Gitarren und Synthesizern platt gewalzt zu werden, dann kommt man um die griechischen Groove-Metaller FULL HOUSE BREW CREW nicht herum.
Wenn nämlich Vagelis Karzis (Ex-Rotting Christ / Wolfheart) an etwas beteiligt ist, ist ein Sound mit Durchschlagskraft garantiert. In seiner eigenen Band Full House Brew Crew übernimmt er neben der Gitarre auch den Gesang. Seit 2009 haben sie zwei Alben in voller Länge veröffentlicht, und «Rise Of The Underdogs» ist nun ihr drittes Werk. Bereits der Opener «Fake» ist ein Sprung an die Gurgel. Es ist moderner, heruntergestimmter, aggressiver Metal mit Synthesizern, die Farbe und Abwechslung ins Spiel bringen.
«When Violence Meets The Art» brettert mit rasender Geschwindigkeit los, um dann wieder in den Groove zu finden, damit Vagelis Karzis mit seinem Bären-Gebrüll einsteigen kann. «Flaws Of Guilt» ist indes eine Überraschung, da Karzis hier seine melodische, klare Stimme auspackt. «Rise Of The Underdogs» dauert 37 Minuten, daher ist es leicht zu verstehen, dass die neun Songs, mit Ausnahme des abschliessenden «Leaving Home», das sechs Minuten dauert, nicht mit bedeutungslosen Schnörkeln versehen sind, sondern sich kurz und umfassend entfalten.
Ein Augenmerk gilt ebenfalls dem wilden Trommelfeuer von Nikos Friligos, der seine Mannschaft professionell vorantreibt. «Bleed» ist ein weiteres modernes Metal-Juwel, das sich mit seinem dunklen, melancholischen Groove in die Gehörgänge fräst. Das schwungvolle «Voice Of Doubt» bringt Köpfe zum Nicken, und lässt live zweifellos die Fäuste zum Himmel ragen. Ein Hauch Industrial Metal weht mit dem Song «Nightmare» aus den Boxen, bevor der melodische Titeltrack zum heftigen Groove von «Downfall» führt.
Der Rausschmeisser «Leaving Home» setzt das Treiben mit einem weiteren feinen melodischen Breakdown fort. «Rise Of The Underdogs» ist eine Spur spannender ausgefallen als ihr vorheriges Werk, denn der Vierer hat erfolgreich Synthesizer zu ihrem Sound hinzugefügt, ein Schritt, der oft risikobehaftet ist. Die Platte ist aber grundsätzlich heftig, und manchmal werden ein paar schöne Melodien eingefügt, um der groovigen Schwere entgegen zu wirken.
Oliver H.