Die Briten legen hier eines ihrer besten Alben vor. Der verspielte Prog mit Jazz-Einflüssen hat so manche Band wie auch Spock's Beard oder sogar Transatlantic beeinflusst. Man höre sich das wunderbare «One Reflection» an. Unglaublich, wie die Herren hier die vielstimmigen Gesangsparts auf höchstem Niveau zelebrieren, eben auch oft gehört bei älteren Spock's Beard Songs. Vermehrt sind hier auch wieder mittelalterliche und Renaissance-Klänge zu vernehmen. Auch «Free Hand», ein klassischer Prog-Song wie aus dem Lehrbuch, zeigt sich extrem verspielt, die einzelnen Parts greifen aber trotz dem komplexen Spiel ineinander, und man kann den Song voll auf sich wirken lassen und geniessen. Genauso gehts auch weiter mit dem zum Teil etwas rockigeren «Time To Kill», eine herrliche Prog-Nummer. Auch das zum Teil in den Jazz abdriftende «His Last Voyage» kommt extrem verspielt daher, eine wahre Lehrstunde in Sachen Prog. Mit diesem Album haben die Briten ihren Sound perfektioniert, und «Free Hand» bildet wohl den krönenden Abschluss der grossen Phase von Gentle Giant. Nie wieder haben sie dieses Niveau mit den nachfolgenden Alben erreicht. Vielleicht wurde dieses Werk ja deshalb so oft neu aufgelegt.
Crazy Beat

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