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Die Cavaleras sind wie andere Familien auch. Sie lieben Vater-Sohn-Ausflüge und das gemeinsame Musizieren. Nur, dass Vater Max und Sohnemann Igor Amadeus beim Sound nicht etwa ihre Blockflöten traktieren, sondern krassen Old-School Thrash Death Metal produzieren.
«Go Ahead And Die» ist die neueste Erfindung aus dem Hause Cavalera. Eine raue, unnachgiebige, nahezu schockierend spannende Band. Die Idee dahinter stammt für einmal nicht von der Extreme Metal-Legende Max, sondern von seinem Spross Igor Amadeus Cavalera. Wilde Tempi, ein nahezu greifbarer Hass für die Übel der modernen Gesellschaft und monströse, fesselnde Riffs zeichnen den Stil aus. Eine Band, die extreme, hasserfüllte, kompromisslose und kraftvolle Musik passend zu diesen extremen Zeiten macht. Auf dem gleichnamigen Debüt teilen sich Vater und Sohn die Rollen von Sänger und Gitarristen, unterstützt vom wahnsinnigen Drumming von Zach Coleman (Black Curse und Khemmis). Die Platte klingt wie ein Relikt aus den besten Zeiten des Thrash, Proto-Death Metal und härtestem Punk. Also die Art von Band, die 1987 einen Thrash-Teenie dazu gebracht hätte, das «G.A.A.D.-Logo» in eine Schulbank zu ritzen. Die Seelen des Crust-Punks und Grindcore leben im Dreiergespann weiter. Das rohe Geknüppel von Bands wie Hellhammer und die rasende Wucht von Terrorizer und Napalm Death sind ebenfalls im Klang enthalten. Jeff Walker, ein Mitglied von Carcass hat sogar das Bandlogo entworfen. Titel wie «Truckload Full Of Bodies», «El Cuco» und «Worth Less Than Piss» sind ein Hinweis auf den zerstörerischen Effekt ihrer Musik. In elf rasenden Songs beschwören «Go Ahead And Die» Schmerz, Angst und Konfrontation herauf. Kein Übel der Gesellschaft wird ausgelassen: die Pandemie, religiöse Spinner, korrupte Cops, Politiker, Verbrecher aller Art und Umweltzerstörer werden allesamt von diesem brachialen Album in Stücke gerissen. Eine spürbare Wut die, so zu hören, echt gut tut!
Oliver H.