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So, mal wieder blackiger Death Metal oder deathiger Black Metal. Mmh, die Qual der Wahl, die wiegt zwar schwer, nein, nicht so schwer wie Tolstoi's Werke, doch es wiegt schwer.
2002 in London, England, United Kingdom, als Goat Molestör gegründet, um dann nach 2006 fortan als Grave Miasma genannt die erdigen Grabesschächte zu durchwühlen, erheben Grave Miasma nun mit «Abyss Of Wrathful Deities», dem zweiten Album mit neun Songs, dem zweiten full-length Studiowerk, die Grabsteine zum mitternächtlichen Moshpit. Die Produktion kommt etwas rumpelig, oldschoolig, doch messerscharf und klar rüber und wartet mit einem Cover-Artwork auf, was den Schreiberling - ohne jedoch diese zu kopieren - an Cancer erinnert. Weiss nicht wieso, denn musikalisch gibts ja schon deathige Welten zwischen den beiden UK-Bands, aber Grave Miasma sind doch etwas blackiger und skandinavischer ausgerichtet, als Cancer, die sich sehr wohl eher dem US-Death anlehnen. Anyway, gezockt wird bei beiden Bands, das ist nun mal Fakt. So gehts doch eher Richtung Cruciamentum, Dead Congregation, Teitanblodd, Pseudogod, Bølzer, Dismember, Entombed und Incantantion auf «Abyss Of Wrathful Deities».
Nun, das englische Trio mit den Initialen D (Drums, Percussion), Y (Vocals, Guitars, Setar, Oud, Hammond Organ) und T (Bass, Leadguitars) hauen ein sehr interessantes Songwriting raus. Die Gitarren rattern im bekannten Black-Style die Saiten rauf und runter, bauen ab und an deathige, speedige und thrashige Riffs mit ein, solieren sehr melodiös bis heftig wild und wirr, was perfekt zum Gesamtsound passt. Der Tieftöner wummert klar und schwer zu den Klampfen, verleiht den nötigen Boden und Halt. Die Drums double-bassen groovend und treibend, was das Zeug hält, unterbrochen mit Tomläufen, Cymbalsregen, dann auch Blasts und Grindcore Attacken, aber auch doomig-schwere Momente, um dann wieder ins konstante Double-Bass Drum-Gewitter zurück zu kehren. Der Gesang ist nicht typisch für Black Metal, sondern eher tief screamend, leicht am Gutturalen kratzend, ja, sehr gut oldschoolig gehalten. Anspieltipps wären da wohl «Ancestral Waters», «Under The Megalith», «Rogyapa», «Exhumation Rites» und «Kingdom Of Kailash». Interessanter Black Death Metal mit Schmackes und Abwechslung, was Spass beim Zuhören bereitet.
Poldi