Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
Man schreibt das Jahr 1990, als Entombed mit ihrem «Left Hand Path» die Erschütterung, zusammen mit Dismember und ihrem «Like An Everflowing Stream», im Jahre 1991 ausführten und sich so in die Death Metal-Liga der aussergewöhnlichen Bands rein bohrten, welche die Pflastersteine in die Wege manch nachfolgender Acts legten und somit überhaupt erst ermöglichten.
Nun, da gibts doch eben Grisly, im Jahre 2014 in Gamleby, Kalmar, Sverige, gegründet, und zwar von den Herren Dennis Blomberg (Bass), Henke Lundgren (Drums) sowie Rogga Johannson (Guitars), dem Tausendsassa. Im Jahre 2021 sind jedoch von den Gründungsmitgliedern einzig eben dieser Tausendsassa, Rogga Johannson (Guitars/Bass/Vocals), und seine Mitspieler in der Neuzeit sind Håkan Stuvemark (Lead Guitars) sowie Nicke Ohlsson (Drums). Nach ihrem Debüt «The Spectral Wars» im Jahre 2018 folgt nun der Zweitling namens «Salting The Earth» mit zehn Songs, welche eben besagte zwei Bands bestens treffen und die Hymnen des Jahres 1990 und 1991 im Jahr 2021 verdammt nochmals einfach hochhalten. Doch einfach nur "copy/paste", nein, das wäre zu einfach für Grisly, denn das komplette Menü wird mit vielen, neuen Ingredienzien gefüttert, so dass der Hauch beider besagter Alben ins Jahr 2021 hinein getragen worden sind, gepaart mit vielen neuen Ideen, welche eben das Menü zu einem ersten Michelin-Stern führen. Produziert wurde «Salting The Earth» in Wombbath's eigenem Nostagica Studio. Das Cover-Artwork zeigt jedoch bestens die neuzeitliche Apokalypse des Erdensalzens auf, passt so zur gezockten Mucke. Soundmässig gehts tatsächlich wie anno 1990 und 1991 ab, was sich jedoch als sehr erfrischend erweist.
Die Gitarren rispeln, raspeln, riffen, sägen, schneiden, schärfen Riffs an Riffs, als wäre es gestern gewesen. Die Soli fallen sogar noch melodiöser aus, mit Schmackes intoniert. Der Gitarrensound ist wahrlich "Trademark" by original Death Metal from Scandinavia, also full distortioniert. Doch eben gibt es auch akustische Gitarrenklänge, welche mit einem Pianospiel noch weiter kreiert und gesetzt worden sind. Der Tieftöner wummert herrlich in den tiefen Tonlagen und bietet einen wunderbar bösen Soundteppich zu den Klampfen. Die Drums sind stets im schnelleren Bereich zu Hause angesiedelt, heisst mit viel Double-Bass Drums sowie ab und an ein leichter Blastausflug. Die Snare erschallt trocken und mit fixer Punktlandung. Die Toms und Cymbals bilden leckere Zutaten zum straighten, schnellen, speedigen Drumsound. Auch das Songwriting strotzt nur so von Tradition. Ach ja, die Produktion ist neuzeitlich messerscharf, powervoll und klar. Anspieltipps wären da «Driver», «Salting The Earth», «Mutilator» und «Souls Last Caress». Auch wenn jetzt einige von Euch sagen werden, die sei doch bereits x-mal schon gehört und gezockt worden, yep, aber selten so goil und traditionsbewusst. Ehre wem Ehre gebührt, Grisly sind auf jeden Fall dabei, keine Frage.
Poldi