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Nachdem das in Edinburgh ansässige Ehepaar John und Sophie Fraser einen Platten-Vertrag mit Prosthetic Records (Los Angeles) unterzeichnet haben, bereiten sie mit HAND OF KALLIACH die Eroberung der Death Metal Welt vor.
Ihr zweites Album mit dem Titel «Corryvreckan» ist eine unverwechselbare Mischung aus melodischem Death Metal, verschmolzen mit schottischer Folk-Musik, die auf der aktuellen Platte wunderschön ausgearbeitet wurde. Der Bandname ist der "Legende von Cailleach" entlehnt, der alten Hexengöttin des Winters aus der schottisch keltischen Mythologie. Die Geschichte besagt, dass sie am Grund eines riesigen Strudels namens "Corryvreckan" lebt, der zwischen einigen westlichen Inseln Schottlands liegt und diesem Album seinen Namen gibt. Der Titel ist dann auch Programm.
Die neun Songs thematisieren die Vorbotin des Winters, die sich aus den Tiefen erhebt, um ihren Plaid (Umhang) im Wasser des "Corryvreckan" zu waschen. Sobald er wieder strahlend weiss ist, wirft sie ihn über die Erde, wo er als Schnee landet. Eigentlich gar nicht so todesmässig, wenn man sich dies bildlich vorstellt. Der Soundtrack dazu hat es aber in sich. John spielt die harschen Gitarren-Riffs sowie die treibenden Drums selbst ein und steuert ebenfalls den kehligen Gesang bei. Seine Frau Sophie bedient derweil den Tieftöner und ist für die engelsgleichen Vocals des Projekts zuständig.
Cailleach wird auf verschiedene, widersprüchliche Weisen dargestellt – sowohl als Symbol für Tod und Verlust, als auch als Quelle der Pflege und des Schutzes. Die Fäden der keltischen und gälischen Folklore ziehen sich durch das ganze Album hindurch, vor dem Hintergrund von gespenstischem, melodischem Death Metal. Die robuste Brutalität des Death Metals mit dem ätherischen Hauch des Folk zu vermischen, ist ein berauschendes Gebräu, das allerdings durch den jeweils ähnlichen Song-Aufbau etwas an Spannung verliert.
Die Tracks wirken mit der Zeit monoton und weisen einen sich wiederholenden Effekt auf. Etwas schade, denn der Sound ist anspruchsvoll und steht technisch auf hohem Niveau. Trotzdem ist das Resultat eine phantasmagorische Reise durch alte Geschichten und wirklich progressiven Metal, mit einem unübertroffenen Blick fürs Detail.
Oliver H.