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HÄXÄR aus der Schweiz schöpfen ihre Inspiration aus alten Geistern, starren, eisigen Landschaften sowie Erzählungen über Vorfahren und Götter. Diese Elemente werden mit nordischen Melodien kombiniert.
Dabei bedienen sie sämtliche Instrumente sowie die Gesangs-Pparts. Lediglich für die Gesangs-Stücke in den Tracks «Je suis la noirceur», «Black Metal ist Krieg» und «Spell Of Destruction» ist Askahex verantwortlich. Die Musik und Texte stammen überwiegend von Häxär, mit Ausnahme von «Black Metal ist Krieg», dessen Musik und Texte von Nargaroth stammen, «Spell Of Destruction», das von Burzum verfasst wurde, sowie «Je suis la noirceur», wozu Askahex hier auch die Texte beisteuerte. Häxärs «Ich bin die Schwärze» ist eine eindringliche und intensive Erkundung des unnachgiebigen Bereichs des traditionellen Black Metal.
Aufbauend auf den Grundlagen des Vorgängers, verbindet das Album kalte nordische Melodien mit unheimlichen Motiven, die Dunkelheit, Kriegsführung und uralte Legenden umfassen. Songs wie «Ave Satanas» und «Blut und Krieger» schaffen eine beängstigende Atmosphäre, in der aggressives Tremolo-Picking und Blastbeats mit melodischen Soli kontrastieren, die inmitten des Tumults kurze Einblicke in die Klarheit bieten. Die Musik vermittelt ein tiefes Gefühl von Nihilismus und Verwüstung und unterstreicht die Themen des Albums - geistiger Verfall und Misanthropie. Die Aufnahme bietet eine harmonische Mischung aus langsamen, mittelschnellen und schnellen Abschnitten, wobei die Soli und Leads melodiös vorgetragen werden.
Die Songs zeigen diese Tempovielfalt, und mehrere Stücke zeichnen sich durch ihre grosse Länge und ihren grossen Ehrgeiz aus. Der kraftvolle, fast urtümliche Sound wird in dem Stück «Herr der Fliegen» passend eingefangen, wohl als direkte Anspielung auf William Goldings «Herr der Fliegen». Ähnlich wie Goldings Untersuchung des menschlichen Verfalls in die Wildheit während des Zusammenbruchs der Zivilisation, ertönt «Herr der Fliegen» musikalisch wie dunklere Aspekte der menschlichen Natur und spiegelt die wilde und chaotische Energie in Häxärs musikalischer Welt wider.
Wie der Roman suggeriert der Track, dass sich hinter der zerbrechlichen Fassade der Zivilisation nur die instinktiven und zerstörerischen Kräfte verbergen, die zum Vorschein kommen, wenn diese Fassade weggenommen wird. Obwohl «Ich bin die Schwärze» nichts für Zartbesaitete ist, bietet es Black Metal Fans eine intensive und tiefgründige Begegnung. Die Verschmelzung von Aggression und komplexer Musikalität sowie der thematische Reichtum verdeutlichen Häxärs Bestreben, die Grenzen des Genres zu erweitern. Diese Komposition dient als klangliche Deklaration der Dunkelheit und zieht den Zuhörer in ein Reich, in dem das Hässliche umarmt und sogar gefeiert wird - wo der Reiz des Verfalls in all seiner Pracht untersucht wird.
Lukas R.