Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Roh, schnörkellos und mit authentischem Live-Feeling versehen, überrollt uns das Debüt dieses kanadischen Power-Trios.
Die vier Instrumentalsongs, die es immerhin auf eine Laufzeit von etwas über 36 Minuten bringen, überzeugen durch ihren Jam-Charakter, ohne jedoch dabei jemals in eine unstrukturierte Geräuschkulisse abzurutschen. Besonders schön finde ich, dass dabei bei den Aufnahmen scheinbar weitgehend auf Overdubs verzichtet worden ist. Das verleiht dem Ganzen ein ordentliches Siebzigerjahre-Feeling, also jene Zeit, in der die meisten Rockbands mit fast kindlicher Naivität in die Studios stolperten und während den Aufnahmen einfach das machten, was sie am besten konnten: Live spielen. Diese gute alte Zeit vor dem geistigen Auge, rockt sich die Band dementsprechend ungezügelt durch die Tracks, von denen das aufgedrückte Etikett "Heavy Psych" verschweigt, dass sie ebenso Fans von Blues –, Doom –, und Stoner Rock mehr als bloss ein anerkennendes Kopfnicken entlocken dürften. Wer allerdings auf das Cry Baby / Wah Wah Pedal allergisch reagiert, sei an dieser Stelle gewarnt: Von diesem Klassiker unter den Gitarreneffekten wird aus Liebe zum musikhistorischen Detail schon fast exzessiv Gebrauch gemacht. Wer hingegen von schreienden Gitarrenleads nicht genug bekommen kann, wird an «Heavy Trip» seine helle Freude haben.
Mirko B.