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Mein Bauchgefühl will die eiskalt wirkende Band HELFRÓ dem Black Metal zu ordnen, denn sie haken das eine oder andere Kriterium ab: Giftige Screams, Riffs, die einem trotz ihrem Tempo das Blut förmlich in den Adern gefrieren lassen und natürlich Blastbeats, und zwar jede Menge davon!
Allerdings ist damit noch nicht alles gesagt, denn sie haben auch Passagen, welche einen viel zu starken Groove für Black Metal aufweisen. Die gewohnte Melancholie und das Leiden bleiben auch eher aus. Eher strotzt die Musik vor Angriffs-Lustigkeit und Selbst-Bewusstsein. Das isländische Duo, das seit 2017 aktiv ist, behandelt Themen wie Abhängigkeit und Einsamkeit. Dessen ungeachtet trägt ihre Musik einen triumphierenden Unterton. Gut zu hören ist dies auf «Ildi Óhreins Anda». Dieser Track kann, abgesehen von gewissen Teilen, gut dem Death Metal zugeordnet werden. Eine nette Nuance sind die Bläser und Streicher auf «Guðlegt Réttlæti», welche die zweite Hälfte des Werkes einläuten. Mein persönlicher Höhepunkt ist «Sindur», welcher schon fast an Symphonic Black Metal grenzt. Das Album weist eine eher geringe Länge auf und hört sich kurzweilig an. Jedoch blieb bei mir, auch bei mehrmaligem Anhören, nicht gerade viel hängen. Der Versuch, Black Metal etwas Feuer zu verpassen, ist definitiv gelungen, nichtsdestotrotz erfinden sie das Rad nicht neu und fallen mit ihrem neuen Werk «Tálgröf» in eine Sparte mit zig anderen Bands.
Erik N.