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HELL BOULEVARD zum Vierten! Nach dem 2020er Album «Not Sorry» schlägt man mit «Requiem» nun wieder zu und veröffentlicht erneut eine Mischung aus Nightwish, Him, Sisters Of Mercy und Amaranthe.
Tönt erstmals eher ungewöhnlich, und so klingt die Musik auch. Das orchestrale Flair von Nightwish trifft auf Gothic Rock und den elektronischen Elementen von Bands wie Amaranthe. Auch Lord Of The Lost dürften ihren Einfluss haben, was nicht überrascht, da der Opener «Not Another Love Song» in Zusammenarbeit mit Chris Harms entstanden ist. Die Stufe zum Kitsch wird dabei leider des öfteren geknackt, man höre sich Synthie-Desaster wie «Rollercoaster» oder «She Just Wanna Dance» an. Habe ich es hier wirklich mit einer Platte zu tun, welche in einem Magazin wie Metal Factory was zu suchen hat?
Klar, es gibt schliesslich genügend andere Beispiele, welche haarscharf an der Genre-Grenze wandern. Traditionalisten werden eh schon nicht mehr mitlesen, für Zuhörer ohne Scheuklappen sei gesagt, dass die Idee, Gothic mit klassischen Orchestrierungen zu mischen, grandios wäre und phasenweise klingen Hell Boulevard auch tatsächlich stark. Ein Beispiel wäre die Ballade «Don't Fix A Broken Heart», bei der die Band sich auf Gefühle, statt auf Synthie-Attacken konzentriert. Im Gegensatz dazu wirken die elektronischen Spielerein einfach "too much". Dank griffigen Melodien und der angenehmen Stimme von Sänger Matteo Fabbiani rettet sich «Requiem» noch knapp in einen akzeptablen Wert.
Rönu