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Metal Factory since 1999
Da ist es nun, das neue Werk der wiedervereinten Kürbisköpfe. Was hat die Metal-Welt darauf gewartet und spekuliert, wie die Scheibe, die schlicht «Helloween» betitelt wurde, werden würde?
Schon der Opener, der mit einem Slayer-liken Intro startet, beinhaltet alles, was man sich aus den vergangenen vier Jahrzehnten von den Herren gewöhnt ist und wünscht. «Out For The Glory» bringt diesen kreischenden und bösen Gesang von Kai Hansen hervor, aber auch die nach wie vor sensationelle Stimme von Michael Kiske. Gekrönt wird dieser Track durch das filigrane Gitarrenspiel von Michael Weikath, Kai Hansen und Sascha Gerstner. Logisch will da die Rhythmusmaschine mit Trommler Dani Löble und Bassist Markus Grosskopf nicht hinten anstehen und die beiden machen mit ihren Tempowechseln den Opener zu einer Grosstat, der alle Fans zufrieden stellt. Was Andi mit «Fear Of The Fallen» zeigt, gehört sicherlich zu seinen besten Momenten, der mit einem Mörderriff gesegnet ist und dank der Stimme von Mister Deris eine ganz eigene Note erhält. Schon nach zwei Tracks ist klar, dass Helloween alles richtig gemacht hat und sich der Bürde eines neuen Werkes in dieser Besetzung bewusst waren. Der abwechselnde Gesang passt ebenso, wie die sich wechselnden Rhythmen und das harte wie filigrane Gitarrenspiel.
Während die ersten beiden Tracks mit viel Geschwindigkeit ums Eck zischen, ist «Best Time» ein Melodic-Kracher der Sonderklasse. Hier haben sich sieben Musiker gefunden, welche die Egos schon längst im Schrank liegen gelassen haben und sich auf das konzentrieren, was Helloween ausmacht. Erhabene Songs zu komponieren, die beim ersten Anhören nicht mehr aus dem Kopf gehen. Auch wenn unser Rockslave die Nase rümpfen und zu Protokoll geben wird: "Wäh, nee das ist nach wie vor nix für mich!" Das flotte «Angels» (mit geilem Klassik beeinflussten Mittelpart und Klavier) wird den Metal Factory Helden ebenso wenig überzeugen, weil auf diesem Album Helloween nicht nur drauf stehen, sondern auch drin sind! Als weitere Anspieltipps empfehlen sich «Robot King» und das als Single bekannte «Skyfall». Ja, das Tempo ist durchgehend eher schnell und lässt Tracks wie «Why?» vermissen. ABER! Das Werk ist in sich sehr stimmig und hat absolut keinen Ausfall zu beklagen. Sehr geil gemacht von einer Band, die einmal sehr zerstritten war und sich nun wieder zusammengefunden hat.
Tinu