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Wenn im Musikbusiness eine Begleiterscheinung der Pandemie ins Auge sticht, dann sind dies die inflationären Veröffentlichungen von nicht lebensnotwendigen Live-Alben. So auch High Fighter aus Hamburg, die nach nur zwei Alben und einer EP auf diesen fahrenden Zug aufgesprungen sind.
So ist auf diesem Best-Of Live-Album die EP «The Goat Ritual» mit einem Track vertreten, das erste Album «Scars & Crosses» mit drei Songs und das aktuelle Album «Champain» mit deren vier. «Darkest Days» macht den Auftakt, und die Qualität ist erstaunlich gut, auch wenn der Gesang von Sängerin Mona Miluski ein wenig zu viel Hall abbekommen hat. Anschliessend folgt «When We Suffer», und natürlich ist und bleibt das ein geiler Song, nur vom Live-Feeling spürt man so rein gar nichts, was auch nicht weiter erstaunt, denn dieses Album wurde ohne Publikum aufgenommen! Die Werkschau geht mit «Dead Gift» weiter und der Hall auf dem Gesang ist weiterhin in erhöhter Dosis zu vernehmen. Da bevorzuge ich die Studio-Version doch ganz klar. Ruppig kommt die EP «The Goat Ritual» mit «Black Waters» zum Zug, und in ihren Anfangstagen waren High Fighter noch wesentlich roher unterwegs! «A Silver Heart» ist eine doomige Sludge-Hymne, die sehr gelungen ist. Mit voller Groove-Breitseite schlenzt «Down To The Sky» frontal ins Gehör. Einen Wutbrocken mit gewaltigem Groove markiert «Before I Disappear», und es macht einfach nur mega viel Spass, sich diesen Song anzuhören und ihn zu fühlen! Die schnellste Nummer trägt den Titel «Shine Equal Dark», und diese haben sich High Fighter fürs Schlussbouquet aufgehoben. Dieses Live-Album ohne wirkliches Live-Feeling da ohne Publikum bietet trotzdem eine gute Werkschau über das bisherige Schaffen von High Fighter, und wer die Band bisher noch nicht kennt, dem sei «Live At The Rockpalast» als Einstieg empfohlen!
Roolf