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Häufige Besetzungs-Wechsel sind dem Erfolg einer Band in den seltensten Fällen zuträglich, zu oft gehen diese mit dem Verlust der ursprünglichen Identität und somit mit der wachsenden Unzufriedenheit sowohl der Fans wie auch der involvierten Musiker einher. Zu den angesprochenen seltenen Fällen gehört offensichtlich diese Truppe, die sich nach dem lateinischen Wort für «Hopfen» benannt hat.
Auf dem vierten Longplayer von HUMULUS, dem Power-Trio aus dem norditalienischen Brescia, gibt zwar bereits der dritte Sänger/Gitarrist sein Stelldichein, aber von musikalischer Orientierungs-Losigkeit oder gar musikalischer Selbst-Verleugnung ist hier nichts zu spüren, beziehungsweise zu hören. Ganz im Gegenteil, denn der leicht spacige Stoner Rock, der fast ganz ohne das sonst genreübliche Gepiepe und Gefiepe auskommt, geht wirklich gut ins Ohr. Mal sind es muskulöse Riff-Attacken, mal eher sphärische, schwebende Klänge, die zum Träumen einladen. Die Band zeigt sich im richtigen Masse vielseitig, wobei der warme, organische und zeitgleich kristallklare Sound der Scheibe massgeblich zum angenehmen Hörerlebnis beiträgt. Eine tighte Rhythmus-Sektion, ein neuer Sänger/Gitarrist, der seinen Vorgängern locker das Wasser reichen kann und das Ganze gepaart mit der Fähigkeit, dadurch noch mehr an eigenem Profil zu gewinnen, anstatt zu verlieren, das macht im Wesentlichen diese Truppe aus. Wirklich tolle Scheibe, und als Anspiel-Tipps nenne ich mal den Psych-Rocker «Buried By Tree», den fesselnden Grower «7th Sun» und das programmatische Schlusslicht «Operating Manual For Spaceship Earth».
Mirko B.