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Hervorragende Musik in einem viel beackerten Genre wie dem Symphonic Power Metal zu schreiben, ist eine riesige Herausforderung, die den wenigsten Bands wirklich überzeugend gelingt. Eine löbliche Ausnahme bilden hier die Italiener HYPERSONIC auf ihrem dritten Album «Kaosmogonia».
Dafür lassen sie zuerst sämtliche Scheuklappen fallen und bauen Death und gar Black Metal in ihre Symphonic Power Metal Grundlage ein. Das gelingt ihnen mit einer dermassen grossen Selbstverständlichkeit, dass man die Stilwechsel innerhalb von wenigen Takten zuerst gar nicht wirklich bemerkt. Ein Parade-Beispiel dazu ist dabei «My Sacrifice», das von sanften Klavierklängen und lieblichem Frauengesang bis hin zu Blastbeats und tiefem Männergekeife alles kennt. Hier klingen Hypersonic progressiv im eigentlichen Sinne und gleichzeitig äusserst eingängig.
Schön auch, dass die Truppe aus Belpasso auf Sizilien neben ihrer Hauptsängerin Eleonora Russo auch immer wieder Gäste wie Mark Jansen von Epica, Francesco Paoli und Francesco Ferrini von Fleshgod Apocalypse und Emma Zoldan sowie Nils Courbaron von Sirenia einbauen. Das verleiht dem Album wohltuende, weitere Klangfarben. Hypersonic können aber auch einfach ganz lieblich klingen, und das zeigen sie etwas mit «Alone». Während beim darauffolgenden «Path Of Salvation» wieder das pure, stilistische Chaos herrscht. «Kaosmagonia» braucht ein paar Hördurchgänge, damit es sich einem erschliesst.
Wer diese Geduld mitbringt, wird mit einem herausfordernden wie auch sehr eingängigen Werk beglückt. Hypersonic haben sich mit diesem Album ein kleines Denkmal gesetzt, dass Fans von Symphonic Power Metal gerne entdecken dürfen – und in ein paar Jahren eine gefragte Rarität sein könnte. Es sei denn, sie schaffen mit «Kaosmogonia» tatsächlich den Durchbruch. An der Musik alleine sollte es nicht scheitern, denn die ist durchaus hörenswert.
Roger W.