Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Yep, einfach yep, einen solchen Kracher von den Urgesteinen namens Hypocrisy, welche mit elf Tracks auf «Worship» wahrlich zelebriert werden, yep, des hob' i ned erwartet, gö. Und wenn die damischen Schweden-Deather bulldozermässig dahin planieren und mein Estreichisch am Oarsch blutig ist, no, dann hats Puntigammer einfach nid gschmeckt.
So, ernsthaft, alter Säufer, denn die elf Tracks hauen mich einfach aus den Puntigammer-Schlarpen 'gen Norden. Leck' Frettchen, auf einen Spiess rübergezogen können wir sogleich bei unseren Freunden in Chile sein, nicht? Ohkeh, das St. Galler Rheintal scheint auch ein gefundenes Fresschen für unsere Frettchen zu sein. Oldschool geht immer, egal in welcher Lebensphase und/oder -krise gesteckt wird und nimmer aus'm Schlamm heraus gekrochen werden kann. Nein, der Schlamm schluckt dich langsam, zäh knochenbrechend und -knirschend in den Schlund, so dass du dann erhobenen Hauptes Richtung Valhalla entgegen strömen kannst, um ehrwürdig in die Ruhmeshalle aufgenommen zu werden.
Meine Fressenfrettchen, hört Euch «Worship» an, nein, pfeift es euch rein, das 14. Studioalbum, nebst diversen EP's, Singles, Compilations, Split-Alben, Box-Sets, Live-Alben, Compilations, Demos, Videos, und, und, und. Im Jahre 1991 gegründet in Ludvika, Dalarna, Sverige, von 1988 bis 1991 als Seditious unterwegs, schnauf, aktuell als Trio unterwegs, mit eben besagtem Hero und Mastermind wie Wundermann namens Peter Tägtgren (Guitars, Vocals), Mikael Hedlund (Bass) und Horgh (Drums). Schaut Euch das geniale Master-Artwork vom Zauberer Blake Armstrong als Cover-Artwork an, einfach der Hammer. Zur Produktion, ebenfalls der Hammer, vom Mastermind himself auf Vinyl gebannt. Göttlich, genau so klingt moderner Schweden-Death, abwechslungsreich gezockt, etwas oldschool, dennoch mit sattem, druckvollem und klarem Sound in die Moderne übertragen. Für mich das genialste und bisher klar beste Album von Hypocrise ever, das «Worhsip». Da gehts mit leicht thrashig-deathigem Riffing los, massig Melodiebögen, ohne kitschig in den Melo-Death abzufallen, gepaart mit herrlichen Soli und akustisch-gehaltenen Momenten, stark, sehr stark.
Auch der Tieftöner nimmt diese bösartigen und zugleich liebgewonnenen Signale auf, strickt diese weiter, mal solodesk, mal einfach nur abgründig bösartig tief wie parallel zur Gitarre gezockt. Der Schlagwerker schlägt diesen Pfad zu den Emporen von Valhalla ein, hämmert groovig, teils gar doomig schleppend, monumentös, mal double-bassig, ab und an schimmert leichter Blast heraus, dazu eine trockene Snare, sowie das lang ausklingende Ride im variantenreichen Spiel der anderen Cymbals und Toms. Well, verehrte Schlammlöchlerinnen und -löchler, dies ist die Symphony des deathigen Schlammmonsters, welches sich aufführt, als wäre es ein Fleischwolf, alles zermarternd und doch liebkosend umgarnt. Elf Songs, die naht- und gnadenlos schweren, heftigstschleppenden Schweden-Death zelebrieren, nein, nicht intonieren, sondern zelebrieren. Deshalb sind alle elf Tracks reinziehbar, einer nach dem anderen, nichts überhastend, schön von Song zu Song. Wie gesagt, Hypocrisy sind Hypocrisy, eines der noch wenigen, standhaften Urgesteine im Death Metal, und somit sind Bands à la At The Gates, Carcass, Kataklysm und Konsorten nur ansatzweise als Vergleich zu nennen. Was schwurble ich denn da im Schlamm herum? Dies ist nichts als eine verdammte Kaufpflicht, das "Worshippen" der Masterminds namens Hypocrisy.
Poldi