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Freunde von Symphonic Metal erhalten mit dem sechsten Album von Imperia ein kleines Meisterwerk. Dieses sollte unbedingt angehört, aber auf keinen Fall auf YouTube angeschaut werden.
Denn klingen Imperia mit ihrer Musik edel, königlich, natürlich, naturverbunden und bodenständig, sieht man im neusten Videoclip der Band genau das Gegenteil. Sängerin Helena Michaelsen gelingt das selten Kunststück, stimmlich einer Tarja Turunen (Ex-Nighwish) und Sharon Den Adel (Within Temptation) das Wasser reichen zu können. Umso trauriger ist es, sie in diesem Video-Clip zu sehen. Hier wirkt sie mit ihren aufgespritzten Lippen, den schütteren Haar, dem unzufriedenen Gesichtsausdruck, den nicht rhythmischen Bewegungen und den schlecht ausgewählten Kleidern wie ein billiges Flittchen. Googelt man mit ihrem Namen nach Bildern, tauchen schnell halbpornografische Fotos mit vergrösserten Brüsten auf. Dieses "Nuttige" hat weder die Band noch die Musik von Imperia verdient. Von daher wünsche ich der Sängerin schnell psychische Genesung. Auf dass sie das Selbstsichere und Schöne ihrer aktuellen Musik auch selber wieder verkörpert, denn das neue Album hat es wirklich in sich. Hier wird mit grösstmöglicher Kreativität an den Grenzen des Symphonic Metal Genres gekratzt. Die Musik vermengt sich mit folkigen, arabischen, musicalmässigen, proggigen und akustischen Elementen. Das alles führt zu vierzehn Liedern und 74 Minuten, aufgeteilt auf zwei CDs, bei denen keine Langeweile aufkommt. Diese Tatsache alleine sollte Imperia eigentlich bereits an die Spitze des Genres befördern. Dazu kommt eine gewisse Eigenständigkeit, die man trotz der Nähe zu ähnlichen Szene-Bands aufbaut. Gerade der Stimmumfang der Sängerin erstaunt immer wieder. Hier ist definitiv keine Anfängerin am Werk. Schafft es die Band, und vor allem die Sängerin, sofort Optik und Musik zur Einheit zu verschmelzen, könnte das sechste Album gar den Durchbruch bedeuten. Dazu bräuchte es aber einen neuen Video-Clip, der die Band so darstellt, wie sie klingt - Elfenhaft, erhaben und von sich und ihrer Musik überzeugt.
Roger W.