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Ein eindrückliches, wenn auch sehr keyboardlastiges, Power Metal Werk veröffentlichen die runderneuerten Induction auf ihrem offiziellen Zweitwerk. Vom alten Line-up ist nur noch Gitarrist Tim Hansen übrig. Bei ihm handelt es sich tatsächlich um den Sohn von Helloween und Gamma Ray Legende Kai Hansen (ob da noch mehr Kinder vorhanden sind, entzieht sich meinen Kenntnissen und interessiert mich auch nicht).
Zurück zu Induction: Wie im Z7 als Vorband von Serious Black zu erleben war, hat sich Tim Hansen absolut motivierte Musiker um sich herum geschart. Am bekanntesten davon ist wohl Ex-Rage Gitarrist Marcos Rodriguez. Dieser hebt den Altersdurchschnitt der doch sehr jung anmutenden Gruppe deutlich nach oben. Gerade live wurde aber nicht wirklich klar, wieso die Band trotz liedprägenden und symphonischen Keyboard-Klängen keinen Tastenmann in ihren Reihen wollen. Und ja – das ist etwas, was mich in der Live-Situation extrem stört. Musikalisch ist diese Gruppe aber über alle Zweifel erhaben, was man sowohl von der Bühne, wie auch auf CD sehr gut hören kann. Zudem darf man, meiner Meinung nach, auf einem Tonträger alles machen. Da stören auch übertriebene Chöre nicht, so lange sie dem Liedfluss dienen.
Und das tun sie auf «Born From Fire». Induction lotsen auf dem neuen Werk die ganze Stilbreite des Power Metals aus. Mal klingen sie sehr hart, dann wieder extrem poppig und manchmal beides gleichzeitig, wie zum Beispiel beim Titelsong. Dieser besitzt gar eine deutliche Schlageseite hin zu Beast In Black und könnte fast als Plagiat durchgehen. Die Band sucht also noch nach einer eigenen Identität. Und tut das, indem Sänger Craig Cairns immer wieder sehr tief singt, um dann wieder in Power Metal typische Höhen zu klettern. Sein Gesang ist definitiv ein grosser Pluspunkt für die neuen Induction, aber auch das wahnsinnige Bassspiel von Dominik Gusch trägt dazu bei. Dazu ist hier alles melodisch. Wer also symphonischem Power Metal nicht abgeneigt ist, darf diesem Werk gerne eine Chance geben. Zu entdecken gibt es die eine oder andere Soundperle, auch wenn «Born From Fire» insgesamt (noch) nicht begeistert.
Roger W.