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Aus Portugal kommen immer wieder gute bis sehr gute Bands hervor, man nehme nur als Beispiels Moonspell oder Heavenwood. Inhuman sind jetzt offenbar Mister Moonspell, Fernando Ribeiro himself, aufgefallen, so dass er die Jungs gleich bei seinem Label unter die Fittiche genommen hat.
Was heisst das nun für den geneigten Hörer? Inhuman spielen eine Mischung aus Amorphis, Heavenwood, etwas Mörk Gryning, Moonspell, Rotting Christ oder auch Lake Of Tears. Stellenweise schimmern auch Anleihen an Grossmeister wie Paradise Lost oder Tiamat durch. Interessant ist die Mischung als solches sowieso: Im Prinzip kann man von Gothic Metal der späteren Prägung sprechen (und nein, Nightwish oder Within Temptation sind KEIN Gothic Metal, sondern Opera oder Symphonic Metal), aber es finden sich immer wieder Einsprengsel schwarzmetallischer Natur, wie man sie beispielsweise von Dimmu Borgir her kennt. Also alles in düsterem Butter? Nein, nicht ganz - wie so oft ist auch hier bei Inhuman der Sänger das entscheidende Bisschen. Er gibt sich wirklich Mühe und kann auch eine gute Bandbreite vorweisen, aber zwischendurch wirkt sein Schreigesang zu monoton, gut zu hören beim ersten Track «Chaotic Nothing». Wenn er jedoch clean singt oder growlt, dann klingt die Chose schon wieder anders, viel besser. Das mag sich jetzt nach Haarspalterei anhören, aber für mich ist der Sänger mitentscheidend bei Wohl oder Wehe. Wenn man sich dieser Tatsache jedoch bewusst ist, kann man sich einer Band zuwenden, welche zumindest versucht, dem ausgelutschten Genre Gothic Metal noch die eine oder andere Kante abzugewinnen. Und nur schon dafür gebührt den Portugiesen einen gewissen Respekt. Gefällt!
Toby S.