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Auf der Nordhalbkugel herrscht tiefster Winter. Perfekt, um ein neues Insomnium-Album aus dem Eis zu fräsen. Bei arktischen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ist es auch keine Überraschung, dass «Anno 1696» ein weiteres, düsteres und trauriges Opus geworden ist, das gleichzeitig ermutigende und helle Elemente herauf beschwört.
Das Werk bietet ein brillantes Wechselspiel zwischen Licht und Dunkelheit. Der Opener und Albumtitel heizt ganz schön ein, und auch der Zweitling «White Christ», mit Sakis Tolis von Rotting Christ, könnte einer der besten Songs des Jahres werden. Unglaubliche Melodie, durchsetzt mit meisterhaften Akkordfolgen. Der Wechsel zwischen Tolis und Insomnium Bassist/Sänger Niilo Sevänen verleiht dem Song zusätzliche Textur und Faszination. «Lilian», das erstmals im November '22 veröffentlicht wurde, ist eine Anspielung auf die frühere Arbeit der Band. Das akustische «The Unrest» bietet einen Moment zum Verschnaufen, nachdem das wütende «The Witch Hunter» die Bude zerlegt hat und das schnelle «The Rapids» darauf folgt.
Das wechselnde Tempo und die Klangatmosphäre halten die Zuhörer bei dieser Platte wirklich auf Trab. Nicht, dass dies wirklich neu wäre, denn wer eine mehr als 20-jährige Karriere hinlegt, respektive Fans und Kritiker gleichermassen beeindruckt, hat irgendwie seine Zauberformel gefunden. Dennoch wiederholen sie sich nicht, auch wenn stets Ähnlichkeiten von ihrem Debüt «In The Halls Of Awaiting» (2002) durchschlagen können. Die Produktionsqualität hat sich seit den Anfängen erfreulicherweise stark verbessert. Ich wiederhole mich, aber obwohl es erst Februar ist, wird «Anno 1696» auf unzähligen Bestenlisten zu finden sein. «Anno 1696» steht dabei für qualitativ hochstehendes Fan-Futter mit Sättigungsgarantie!
Oliver H.